Weil die Impfungen gegen das Coronavirus keinen 100-prozentigen Schutz bieten, stecken sich auch einige vollständig geimpfte Personen weiterhin mit dem Coronavirus an. Die Studie von Daten aus Großbritannien zeigt, welche Symptome bei geimpften Covid-19-Infizierten meistens auftreten. Diese unterscheiden sich offenbar von denen ungeimpfter Patienten.
Mithilfe der britischen ZOE Symptom Tracker-App hatten infizierte Covid-19-Patienten ihre Symptome protokollieren können. Diese Daten von insgesamt 2.278 geimpften Erwachsenen. die trotz ihrer Impfung an Covid-19 erkrankt waren, wurden nun von Experten ausgewertet. Anschließend wurden die festgestellten Symptome dann mit denen von positiv getesteten ungeimpften Erwachsenen verglichen. Dabei stellten die Experten fest, dass bei geimpften Patienten vor allem 4 Symptome aufgetreten waren. Dabei handelt es sich um Niesen, Kopfschmerzen, Schnupfen und Halsschmerzen. Bei ungeimpften Patienten waren hingegen Husten, Schnupfen, Fieber sowie eine Störung des Geruchs- und/oder Geschmackssinns die Hauptsymptome.
Häufiges Niesen ist ein ungewöhnliches Symptom einer Corona-Erkrankung. Doch nun wurde es bei den geimpften Patienten von Covid-19 überdurchschnittlich häufig beobachtet. Deshalb könnte man nun die Covid-19-Infektion unter Umständen mit einem Heuschnupfen verwechseln. Zudem hatten die Forscher festgestellt, dass geimpfte Covid-19-Patienten unter leichteren Symptomen litten als ungeimpfte Patienten. “Interessanterweise zeigen unsere Daten, dass Menschen, die geimpft und dann positiv auf Covid-19 getestet wurden, eher Niesen als Symptom meldeten als diejenigen ohne eine Impfung. Dies deutet darauf hin, dass das ein Zeichen von Covid-19 sein könnte“, heißt es in der Auswertung der Studie. Geimpfte Menschen, die häufig niesen sollten sich deshalb auf jeden Fall testen lassen, denn durch das Niesen können die Viren weiterverbreitet werden. Aus diesem Grund seien auch die Hygieneregeln weiter zu beachten. So sollten die Betroffenen versuchen, jedes Husten oder Niesen mit einem Taschentuch oder der Innenseite des Ellbogens abzudecken. Zudem empfiehlt sich in diesen Fällen häufiges Händewaschen.
Die Forscher gehen zwar davon aus, dass die Virenlast bei geimpften Menschen, die mit Covid-19 infiziert sind, niedriger liegen als dies bei ungeimpften Patienten der Fall ist. Trotzdem können die geimpften Patienten also das Virus weiterverbreiten, auch wenn das Risiko bei ihnen vermindert sei. Vor allem die Delta-Variante macht den Wissenschaftlern in dieser Hinsicht Sorgen. Experten vom israelischen Gesundheitsministerium hatten im Juli verkündet , dass der Schutz des Biontech/Pfizer-Impfstoffs lediglich noch 64 Proizent gegen Delta betragen soll. Zwar kommen andere Studien zu besseren Ergebnissen, doch es ist unbestritten, dass die Delta-Variante die Schutzwirkung aller Impfstoffe verringert, was sich bald auch in der Infektion von mehr geimpften Personen wiederspiegeln könnte. Deshalb sollten sich die Menschen auch weiterhin bei einem Verdacht auf das Coronavirus testen lassen. Und zwar auch dann, wenn sie bereits geimpft sind.