Ulf Dittmer, ein Virologe aus Essen, prognostiziert für den kommenden Winter eine neue Hochsaison für Erkältungen und potenziell schwerere Infektionen. Diese Vorhersage beruht auf der anhaltenden Mutation des Coronavirus, das weiterhin neue Infektionen bei Menschen verursacht. Infolgedessen ist das Immunsystem vieler Menschen aufgrund der vorherigen Lockdowns und der Maskenpflicht noch nicht vollständig regeneriert, was sie für die Influenza-Grippe und alltägliche Erkältungen anfälliger macht – der kommende Winter könnte besonders herausfordernd werden. Hier sind die Hintergründe:
Der führende Virologe des Universitätsklinikums Essen teilte der Deutschen Presse-Agentur mit: “Die Gesamtsituation deutet auf eine ziemlich intensive Infektionssaison hin”. Dittmer erwartet jedoch keine signifikante Anzahl schwerer Covid-19-Fälle. “Die meisten Menschen sind gegen Corona geimpft und haben bereits eine oder zwei Infektionen überstanden. Diese Grundimmunität schützt uns effektiv vor schweren Krankheitsverläufen, selbst wenn das Virus weiter mutiert.” Er warnt jedoch, dass eine Belastung für die Krankenhäuser entstehen könnte, wenn mehrere Viren gleichzeitig zu einer Vielzahl von Krankheiten führen. “Es wäre ein Fehler, sich nur auf Corona zu fokussieren”, betont Dittmer. Während bereits eine “breite Immunität” gegen schwere Verläufe von Coronaviren in der Bevölkerung besteht, empfiehlt Dittmer eine Grippeimpfung für einen Großteil der Bevölkerung.
Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt ebenfalls vielen Menschen eine Grippeimpfung für diesen Winter. “Jeder, der schon einmal eine echte Grippe erlebt hat, weiß, dass sie keineswegs eine leichte Erkrankung ist”, betont der Professor der Virologie. “Selbst junge, gesunde Menschen können wochenlang in ihrer Leistungsfähigkeit beeinträchtigt sein.” Daher ist die Grippeimpfung in dieser Wintersaison sehr wichtig. In Bezug auf RS-Viren, die traditionell als Kinderkrankheit angesehen wurden, aber mittlerweile auch für schwere Erkrankungen bei älteren Patienten verantwortlich sind, wird eine offizielle Impfempfehlung für Risikogruppen voraussichtlich erst im nächsten Jahr erwartet.