Bei vielen am Coronavirus erkrankten Menschen verläuft die Infektion mit dem ansteckenden Virus fast völlig ohne Anzeichen und Krankheitssymptome. Um wirklich sicher zu sein, ob man sich bereits mit dem Virus infiziert hatte, muss man sich auf die Antikörper des Virus testen lassen. Das schweizer Pharmaunternehmen Roche hat nun in den USA die Notfallzulassung des Antikörpertests für das Coronavirus erhalten.
Mit diesem Test wird es ab jetzt möglich sein zu erfahren, ob man bereits mit dem ansteckenden Virus infiziert war oder nicht. Das nun von Roche für den Test angewendete Verfahren soll besonders sicher sein. Die Spezifität des Tests liegt nach der Aussage von Experten bei 99,81 %. Unter anderem wird bei diesem Test zum ersten Mal sichergestellt, dass es zu keiner Kreuzreaktion bezüglich normaler Erkältungs-Coronaviren kommt. Nun werden erste Informationen zu dem neuen Test bekannt. BILD sprach jetzt mit Thomas Schinecker, dem Chef der Diagnostik-Division von Roche. Dieser gab bereitwillig Auskunft über das von Roche entwickelte Produkt.
Wie Schinecker bestätigte, hat das Pharmaunternehmen bereits mit dem Versand der Tests an führende Laboratorien in aller Welt begonnen. Ab sofort ist das Unternehmen in der Lage einen hohen zweistelligen Millionenbetrag an Antikörpertests im Monat herzustellen. Schon ab Montag soll mit den weltweiten Tests gestartet werden. Bei 5.272 Laborproben hatte der Antikörpertest eine Entdeckungsrate von 100 % erreicht. Die Spezifitä lag bei 99,81, was bedeutet, dass lediglich 0,19 % der Tests ein falsche positives Ergebnis anzeigten. Je höher die Spezifität, umso sicherer die Testmethode. Der Preis für den Test soll auf der ganzen Welt gleich sein. Jedoch hängt der Preis auch von den jeweiligen Labors ab, wobei der Antikörpertest selbst nur mit einem Bruchteil des Preises zu Buche schlägt.
In Deutschland laufen aktuell die Gespräche zwischen den Ärzten und Kassen. Die Kosten für den Tests werden von den Krankenkassen übernommen. Ein Kauf in der Apotheke soll nicht möglich sein, sondern die Tests sollen in Arztpraxen und Krankenhäusern vorgenommen werden. Der Bluttest wird dann an die ensprechenden Laboratorien versendet und dort ausgewertet. Es handelt sich also nicht um einen Heimtest, sondern setzt die Blutabnahme beim Arzt voraus. “Ein großer Vorteil ist, wir haben bereits 40000 Geräte zur Diagnostik auf dem Markt, sodass die Tests auch sofort durchgeführt werden können“, sagt Thomas Schinecker. Damit soll es für deutsche Patienten möglich sein, die Auswertung des Tests noch am selben Tag oder spätesten am Folgetag zu erhalten.
