Schon frühzeitig wird in Deutschland darüber diskutiert, welche Maßnahmen im Herbst getroffen werden sollen, wenn man wieder mit einer deutlich steigenden Anzahl an Corona-Infektionen rechnen muss. Müssen wir uns erneut auf Maskenpflicht, Lockdowns und Schulschließung einstellen?
Innerhalb der Ampel-Regierung bleiben die Corona-Maßnahmen trotz des drastisch niedrigeren Risikos auf schwere Verläufe weiter ein Streitthema. Zuletzt hatten sich einige Bundesländer beklagt, dass ihnen im Hinblick auf den Herbst fast keine Maßnahmen zur Verfügung stehen, um einen Anstieg der Infektionszahlen zu begrenzen. Immerhin will man sich bereits jetzt Gedanken machen, mit welchen Schutzmaßnahmen man sich vor einer neuen und massiven Welle im Herbst schützen will. Doch offenbar herrscht in der Regierung selbst Uneinigkeit. In einer nun erarbeiteten Beschlussvorlage heißt es dazu: "Im Winter 2021/2022 hat sich gezeigt, dass insbesondere die 'Booster-Impfung', also eine Auffrischungsimpfung, vor schweren Krankheitsverläufen schützt.“ Deshalb scheint es für den Herbst 2022 nun also auf eine weitere Impfkampagne herauszulaufen. Dazu soll es wieder mobile Impfstationen und Impfangebote bei den Hausärzten geben. Die Zeit ist knapp, denn zum 23. September läuft das geltende Infektionsschutzgesetz aus.
Im deutschen Gesundheitsministerium hat man die Notwendigkeit für schärfere Maßnahmen im Herbst erkannt. Deshalb plädiert der amtierende Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) auch wieder für eine Maskenpflicht in Innenräumen, wo viele Menschen zusammenkommen. Ob die Maskenpflicht wieder kommen wird, dazu muss sich Lauterbach aber mit seinem FDP-Ministerkollegen Justizminister Marco Buschmann einigen. Von Seiten der FDP tendiert man zur Zeit aber noch zum Abwarten und wird dieser Maßnahme wohl nur bei Notwendigkeit zustimmen. Seit dem Start der Corona-Pandemie sind mehr als 139.000 Menschen in ganz Deutschland an den Folgen von Covid-19 gestorben. Allerdings hatte sich die Zahl der schweren Verläufe und Todesfälle zuletzt durch die Omikron-Variante deutlich zurückentwickelt. Doch das Auftreten einer neuen Variante könnte die Situation auch wieder verschärfen. Deshalb ist es wichtig, dass dieses Schutzkonzept so schnell wie möglich steht. Bleibt zu hoffen, dass man sich innerhalb der Regierung schnell einigt. Denn eigentlich sollte das Konzept nach den Worten von Karl Lauterbach bereits seit mehreren Wochen fertig sein.
