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Corona-Medikament bekommt Zulassung! Remdesivir soll helfen!

Eines der wenigen Medikamente, das Hoffnung gegen das gefährliche Coronavirus macht, ist das Testmedikament Remdesivir, das eigentlich zur Bekämpfung des Ebola-Erregers entwickelt worden war. Nun jedoch wird Remdesivir zum Corona-Hoffnungsmedikament. Denn es erhielt in den USA die Sonderzulassung und kann nun auch offiziell im Kampf gegen das Coronavirus eingesetzt werden.

Antivirales Medikament Remdesivir erhält Sonderzulassung in den USA

Nun hat das antivirale Mittel Remdesivir praktisch im Eilverfahren eine Sonderzulassung für die Behandlung von Patienten, die am Coronavirus erkrankt sind, erhalten. Die Arzneimittelbehörde FDA hatte am Freitag eine Notfall-Genehmigung für das Medikament ausgestellt. Diese Ausnahmegenehmigung sei angesichts der Coronavirus-Pandemie „in Lichtgeschwindigkeit“ zustande gekommen, erklärte der Chef der FDA Stephen Hahn (60) bei einer Pressekonferenz an Freitag im Weißen Haus. Auch Präsident Donald Trump (73) bezeichnete das Medikament als „sehr vielversprechend“. In einer klinische Studie hatte sich gezeigt, dass Remdesivir die Zeit zwischen Infektion und Genesung um mehrere Tage verkürzen kann.

Das Biotech-Unternehmens Gilead, der Hersteller des Medikaments, will nun laut seines Chefs Daniel O’Day 1,5 Millionen Dosen Remdesivir spenden, die für die Behandlungen von 100.000 Patienten ausreichen sollen. Je nach Schwere der Erkankung sollen die Patienten das Mittel für 5 bis 10 Tage verabreicht bekommen. Bisher ist Remdesivir in keinem Land der Welt als Medikament zugelassen. Die jetzt erteilte Ausnahmegenehmigung für die USA entspricht noch keiner formellen Zulassung, da dies ein wesentlich aufwendigerer Prozess ist. Doch bereits die Ausstellung einer begrenzten Ausnahmegenehmigung nach lediglich einer vielversprechenden klinischen Studie ist ungewöhnlich.

Impfstoff und medikamentöse Therapie in weiter Ferne

Noch immer gibt es keine Impfung gegen das Coronavirus. Weltweit sind die Ärzte zudem auf der Suche nach einer zuverlässigen, medikamentöse Therapie. Das Nationalen Institut für Infektionskrankheiten (NIAID) hatte am Mittwoch bekanntgegeben, dass Remdesivir im Rahmen einer klinischen Studie die Behandlungsdauer deutlich verkürzt habe. Institutsleiter Anthony Fauci (79), der auch als Berater von US-Präsident Donald Trump fungiert, sprach von einer „signifikanten positiven Wirkung bei der Verringerung der Zeit bis zur Genesung“. Die unabhängige Prüfung der Studie stehe allerdings noch aus. Zudem gab Fauci zu verstehen, dass das Medikament die Sterblichkeitsrate der Patienten nur geringfügig gesenkt habe.

Experten halten US-Studie für ausreichend belastbar

Viele Experten halten die Ergebnisse der US-Studie für belastbar. Nach Ansicht der Experten seien genügend Patienten bei der Studie untersucht worden. Und das Ergebnis der Behandlung sei eine frühere Entlassung aus dem Krankenhaus, erklärte im Laufe dieser Woche Clemens Wendtner von der München Klinik Schwabing. “Somit sind wesentliche Endpunkte der Studie erreicht worden, so dass an einer raschen Zulassung der Substanz aus meiner Sicht wenig Zweifel bestehen dürfte.“ Zuvor hatte Remdesivir seine Wirksamkeit in Laborversuchen gezeigt. Bei Tierversuchen konnte es auch erfolgreich bei anderen Coronavirus-Infektionen wie SARS und MERS eingesetzt werden.

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