Die COVID-19-Zahlen nehmen zu und damit auch die Debatte über mögliche neue Maßnahmen in Deutschland! Einige Mediziner empfehlen bereits jetzt, im Herbst und Winter weiterhin Masken zu tragen und zu Hause zu bleiben, wenn man sich mit COVID-19 infiziert hat. Professor Pletz, Direktor des Instituts für Infektionsmedizin und Krankenhaushygiene am Universitätsklinikum Jena, betont, dass trotz der hohen Immunität durch Impfungen und überstandene Infektionen nach drei Jahren COVID-19, der kommende Winter ohne Maskenpflicht ein großes Risiko darstellt. Könnte die Maskenpflicht in Deutschland wieder eingeführt werden?
Dies bezieht sich nicht nur auf COVID-19, sondern auch auf andere Atemwegserkrankungen, die in dieser Jahreszeit häufiger auftreten. Der Infektiologe hält das Tragen von Masken in bestimmten Situationen weiterhin für sinnvoll. Insbesondere für Menschen mit Risikofaktoren für einen schweren COVID-19-Verlauf oder für diejenigen, die infiziert sind, plädiert Professor Pletz für das Tragen von Masken. Er rät, bei leichten Symptomen wie Halsschmerzen bei der Arbeit eine Maske zu tragen. Er hofft, dass eine solche Verhaltensänderung, wie sie in Asien üblich ist, wo das freiwillige Tragen von Masken während der Grippesaison die Norm ist, auch im Westen Fuß fassen wird. Bei steigenden Inzidenzen sollten Masken auch in Krankenhäusern in Betracht gezogen werden, insbesondere in Bereichen mit immungeschwächten Patienten. In den letzten drei Jahren war die Maskenpflicht in verschiedenen Ausführungen ein wichtiges Instrument zur Eindämmung der Pandemie. Dadurch wurde auch die Anzahl der Infektionen mit anderen Atemwegsviren wie Influenza oder RS-Virus sowie bakteriellen Lungenentzündungserregern (Pneumokokken) verringert.
Darüber hinaus empfiehlt Professor Pletz, dass Menschen in Risikogruppen die empfohlenen Auffrischungsimpfungen gegen COVID-19 in Anspruch nehmen sollten. Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt diese Impfungen unter anderem für Menschen ab 60 Jahren, Personen mit bestimmten Vorerkrankungen ab einem Alter von sechs Monaten, Pflege- und Gesundheitspersonal sowie Angehörige von Risikopatienten. Untersuchungen weisen darauf hin, dass die Impfung das Risiko für Langzeitfolgen einer COVID-19-Infektion senken kann.
COVID-19-Selbsttests können ebenfalls sinnvoll sein, insbesondere bei leichten Symptomen und wenn Unsicherheit besteht, ob es sich um COVID-19 handelt. Dennoch unterstreicht Professor Pletz, dass rücksichtsvolles Verhalten wichtiger ist als ein Test und dass Personen mit klaren Symptomen zu Hause bleiben sollten.