In den letzten Tagen hat sich die Infektionslage rund um das Coronavirus in ganz Deutschland verbessert. Aus diesem Grund planen viele Bundesländer bereits die anstehenden Lockerungen. Dabei genießt die Öffnung von Schulen und Kitas Priorität. Dagegen stellt sich nun CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt (50), der die Auffassung vertritt, dass Schulen bei der Lockerung der Corona-Maßnahmen nicht dringend an erster Stelle stehen müssen.
Auch nachdem sich die Infektionszahlen in den letzten Tagen stark verbesser haben, sieht Dobrindt bisher noch keinen Grund die Regeln komplett zu lockern. “Schnelle Lockerungen sehe ich noch nicht”, äusserte Dobrindt gegenübwer dem “Münchner Merkur” am Samstag.
“Aber wenn man über die Reihenfolge von Lockerungsmechanismen diskutiert, muss nicht zwingend die Schule zu Beginn stehen. Ich weiß, dass die Forderungen danach besonders stark sind und es dafür auch gute Gründe gibt, aber ein mögliches Infektionsgeschehen in den Schulen stellt aus meiner Sicht kein unwesentliches Risiko dar. Ich könnte mir Lockerungen beispielsweise bei körpernahen Dienstleistungen oder anderen Bereichen zu Beginn eher vorstellen”, kritisiert Dobrindt den Fokus auf eine schnelle Öffnung von Schulen oder Kitas.
Denn nach der Auffassunhg des CSU-Politikers geht von den entdeckten Corona-Mutationen offenbar eine hohe Gefahr aus, die trotz niedriger Infektionszahlen nicht zu unterschätzen sei. “In unseren Nachbarländern haben wir gesehen, dass neben den sinkenden Zahlen bei den Primärinfektionen eine versteckte, dynamisch steigende Zahl von Mutations-Infektionen stattgefunden hat. Das hat zu den explosionsartigen Zahlen in Portugal, Irland und Spanien geführt”, warnt Dobrindt. Am 14. Februar läuft der aktuelle Lockdown mit seinen strengen Kontaktbeschränkungen aus. Aus diesem Grund wird am Mittwoch der Gipfel zwischen Bundeskanzlerin Angela Merkel und den Ministerpräsidenten der Bundesländer stattfinden, um über das weitere Vorgehen in der Corona-Pandemie zu beraten. In den letzten Tagen waren Stimmen lautgeworden, die sich für eine weitere Verlängerung des Lockdowns von 14 Tagen einsetzen. Allerdings hoffen vor allem Geschäfte und Dienstleiter darauf endlich wieder öffnen zu dürfen.