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Corona-Lockerung zu Weihnachten in Frankreich auf der Kippe

Neuinfektionen weiter auf zu hohem Niveau

Die in Frankreich geplante Lockerung der Corona-Auflagen vor Weihnachten steht auf der Kippe: Die Zahl der täglichen Neuinfektionen verharrt auf zu hohem Niveau, wie der Chef der nationalen Gesundheitsbehörde, Jérôme Salomon, am Montagabend mitteilte. Am Dienstag kommender Woche sollten die Franzosen ihre Häuser eigentlich wieder ohne Auflagen verlassen können - zum ersten Mal seit Inkrafttreten des strengen Lockdowns vor fast sechs Wochen. Auch Kinos, Theater und Museen sollten wieder öffnen.

Frankreich sei aber "noch weit von dem Ziel" von maximal 5000 täglichen Corona-Neuansteckungen entfernt, sagte Salomon. Seit einer Woche stagniert die Zahl bei rund 10.000 und ist damit doppelt so hoch wie von der Regierung angestrebt. Salomon warnte, es gebe ein "erhöhtes Risiko" einer neuen Verschlechterung der Lage.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hatte noch eine weitere Bedingung für Lockerungen zum 15. Dezember genannt: So sollten höchstens 2500 bis 3000 Menschen auf den Intensivstationen des Landes behandelt werden. Zuletzt lag ihre Zahl bei fast 3200.

Bereits Ende November waren in Frankreich erste Corona-Lockerungen in Kraft getreten: Alle Geschäfte sind seitdem wieder offen, und die Franzosen dürfen ihre Wohnungen täglich für drei Stunden in einem Umkreis von bis zu 20 Kilometern verlassen.

Die französische Bahngesellschaft SNCF teilte am Dienstag mit, alle Züge stünden für die Fahrt in die Weihnachtsferien bereit - "wenn die Franzosen das Recht haben, wegzufahren". Die Bahn warte noch auf das grüne Licht der Regierung.

by GEOFFROY VAN DER HASSELT