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Corona-Lage in Frankreich und Italien verschlechtert sich vor Ferienende

Weltweit verstärkt Maßnahmen gegen zweite Welle der Pandemie

Kurz vor dem Ferienende breitet sich das neuartige Coronavirus in den EU-Ländern Frankreich und Spanien wieder verstärkt aus. Die französischen Gesundheitsbehörden meldeten am Sonntag nahezu 5000 Neuinfektionen binnen 24 Stunden, in Italien setzte sich der Anstieg mit gut 1200 Neuansteckungen fort. Zur Vermeidung einer zweiten Welle der Pandemie verlängerte Neuseelands Regierung die Corona-Ausgangsbeschränkungen für die Großstadt Auckland, Bali lässt dieses Jahr keine ausländischen Touristen mehr einreisen.

Insgesamt 4897 Neuinfektionen seien binnen 24 Stunden registriert worden, teilten die französischen Gesundheitsbehörden am Sonntag mit. Dies war die höchste Zahl seit dem Ende des Lockdown im Mai. Zum Vergleich: In Deutschland meldete das Robert-Koch-Institut am Montag 711 Neuinfektionen.

"Sehr besorgt" zeigten sich die französischen Behörden über einen neuen, massiven Corona-Ausbruch in einem Touristenort am Mittelmeer. In einer FKK-Anlage in Cap D'Agde wurden rund hundert Urlauber positiv auf das neuartige Coronavirus getestet.

In Frankreich sind derzeit insgesamt 4709 Menschen wegen der Lungenkrankheit Covid-19 im Krankenhaus, davon 383 auf der Intensivstation. Am Sonntag wurde ein weiteres Corona-Todesopfer gemeldet, die Gesamtzahl seit Beginn der Pandemie stieg damit auf 30.513.

Gesundheitsminister Olivier Véran zeigte sich angesichts der Gesamtlage in Frankreich besorgt und sprach in einem Interview mit der Zeitung "Le Journal du Dimanche" von Risiken. In Frankreich gehen demnächst die Sommerferien zu Ende, vor Schulbeginn am 1. September steht die Reiserückkehrwelle an. Anders als im Frühjahr sind derzeit sehr viele jüngere Leute mit dem neuartigen Coronavirus infiziert, die in der Regel weniger Symptome zeigen.

Auch in Italien breitet sich das Coronavirus wegen sommerlicher Aktivitäten und Urlaubsreisen wieder deutlich stärker aus. Am Sonntag wurden 1210 Neuinfektionen binnen 24 Stunden gemeldet.

Trotz des abrupten Anstiegs der Fallzahlen versicherte der italienische Gesundheitsminister Roberto Speranza, die Lage sei unter Kontrolle. Einen erneuten Corona-Lockdown für das gesamte Land schloss er aus. Der Regionalpräsident von Kampanien, Vincenzo De Luca, sprach sich allerdings dafür aus, Reisen zwischen den italienischen Regionen bis zum Schulstart am 14. September einzuschränken.

Auch in anderen Ländern in Europa und dem Rest der Welt werden seit einigen Wochen die Corona-Beschränkungen wieder verschärft. Neuseelands Premierministerin Jacinda Ardern verlängerte am Montag vorsorglich die Corona-Ausgangssperre für Auckland. Die Anordnung für die größte Stadt des Landes bleibe mindestens bis zum kommenden Sonntag in Kraft, sagte Ardern. Ursprünglich sollten die Beschränkungen am Mittwoch gelockert werden.

Die indonesische Ferieninsel Bali kippte wegen steigender Fallzahlen eine für den 11. September geplante Lockerung der Einreisebeschränkungen. Ausländische Touristen dürften dieses Jahr nicht mehr auf die Insel, erklärte Balis Gouverneur I Wayan Koster.

Hintergrund sind steigende Infektionszahlen in Indonesien und zahlreiche in den Herkunftsländern der Touristen beschlossene Reisebeschränkungen. Auf Bali wurden bislang gut 4000 Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus nachgewiesen. Etwa 50 Infizierte starben. Landesweit wurden mehr als 153.000 Corona-Infektionen und mindestens 6680 Corona-Tote registriert, Experten gehen allerdings von einer hohen Dunkelziffer aus.

Für die Hauptstadt im südamerikanischen Paraguay und ihre Vororte trat am Sonntag eine strikte nächtliche Ausgangssperre in Kraft. Die Maßnahme für Asunción und Umgebung gilt zunächst bis zum 6. September, wie die Behörden des Landes mitteilten.

by JOEL SAGET