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Corona-Krise führt zu größtem Rückgang bei Erwerbstätigen seit Wiedervereinigung

Rückgang im zweiten Quartal um 1,4 Prozent - ohne Kurzarbeit

Die Corona-Krise hat sich massiv auf die Zahl der Erwerbstätigen ausgewirkt: Im zweiten Quartal waren rund 44,7 Millionen Menschen mit Arbeitsort in Deutschland erwerbstätig, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden mitteilte. Damit ging die Zahl im Vergleich zum ersten Quartal saisonbereinigt um 618.000 oder 1,4 Prozent zurück - und damit so stark wie noch nie seit der Wiedervereinigung. Erwerbstätige in Kurzarbeit wurden dabei nicht berücksichtigt.

Im Vergleich zum letzten Quartal des vergangenen Jahres - dem Quartal vor Beginn der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie - sank die Erwerbstätigenzahl laut den vorläufigen Berechnungen der Statistiker saisonbereinigt ebenfalls um 1,4 Prozent (634.000). Der Rückgang von April bis Juni fällt umso heftiger aus, als dass die Erwerbstätigkeit im zweiten Quartal eines Jahres wegen der üblichen Frühjahrsbelebung normalerweise stark ansteigt.

Im Durchschnitt der letzten fünf Jahre betrug dieses Plus dem Bundesamt zufolge im Schnitt 0,9 Prozent. Wegen der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie seit der zweiten Märzhälfte war jedoch statt eines Anstiegs "ein außergewöhnlich großer Rückgang zu verzeichnen".

Die in der Corona-Krise massiv gestiegene Kurzarbeit wirkte sich dabei nicht auf die Erwerbstätigenzahlen aus. Kurzarbeitende zählen unabhängig vom Ausmaß der Kurzarbeit in der Erwerbstätigenrechnung zu den Erwerbstätigen und nicht als Erwerbslose.

by Tobias SCHWARZ