Die Corona-Impfungen in den Hausarztpraxen können routinemäßig wohl erst Mitte April starten. Dies verlautete am Mittwochabend nach den Beratungen der Gesundheitsminister von Bund und Ländern aus Teilnehmerkreisen. Die bestehenden Impfzentren sollten weiterhin parallel mindestens 2,25 Millionen Impfungen pro Woche verabreichen, hieß es weiter. Der darüber hinaus vorhandene Impfstoff solle den Arztpraxen zur Verfügung gestellt werden.
"Um dem Wunsch der Länder, ihre Impfzentren so wie bisher auszulasten, entsprechen zu können, können die Arztpraxen wohl erst Mitte April starten", hieß es aus dem Bundesgesundheitsministerium.
Bund und Länder seien sich in den dreistündigen Beratungen einig gewesen, "dass so schnell wie möglich auch die Arztpraxen in die Impfkampagne einbezogen werden sollen", hieß es weiter aus dem Bundesministerium. "Dafür braucht es aber auch eine gewisse wöchentliche Mindestmenge an Impfstoff."
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidentinnen und -präsidenten der Länder hatten in ihren Corona-Beratungen vergangene Woche noch einen Impfstart in den Praxen Anfang April anvisiert.
Der Vorsitzende der Gesundheitsministerkonferenz, Bayerns Ressortchef Klaus Holetschek (CSU), wies nach den Beratungen auf anhaltende Engpässe bei den Impfstofflieferungen hin. "Klar muss jedem sein: Der Impfstoff ist und bleibt der Flaschenhals bei allem", erklärte er. "Gerade in der Anfangsphase im April wird noch nicht genügend Impfstoff zur Verfügung stehen, damit die Ärzte im ganzen Land voll durchstarten können."
Wenn aber die Lieferungen "so kommen, wie der Bund sie uns in Aussicht gestellt hat, dann können wir die Impfungen bei den Ärzten schnell hochfahren", erklärte Holetschek. "Damit ist unser System voll einsatzbereit, sobald der Impfstoff in großen Strömen fließt." Die ersten Ärzte sollten bereits ab Anfang April in die Impfungen eingebunden werden, danach solle das Angebot "Schritt für Schritt" ausgeweitet werden.
Die in der Corona-Impfverordnung vorgegebene Priorisierung gilt laut Holetschek auch bei Impfungen in den Arztpraxen weiter: "Die Ärzte sind angehalten, im April schwerpunktmäßig immobile Patienten und Patientinnen und Patienten in der eigenen Häuslichkeit sowie Personen mit schweren Vorerkrankungen zu impfen."
by Tobias Schwarz