Die Zahl der Corona-Infektionen steigt wieder an und wirft die Frage auf, ob uns eine Sommerwelle bevorsteht. Bereits Anfang Mai wurden Hinweise auf die Covid-Variante KP.2 gefunden, die auf dem Vormarsch ist, um die bisher vorherrschende Variante zu verdrängen.
KP.2 verbreitet sich schneller als bisherige Varianten und könnte laut einer japanischen Studie zur weltweit vorherrschenden Linie werden. Seit April 2024 steigen die Corona-Zahlen in vielen Ländern rapide an. Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldete Mitte Mai einen KP.2-Anteil von etwa 19 Prozent in Deutschland. Im Vergleich dazu waren es vor fünf Wochen nur drei Prozent. Ähnlich steile Anstiege sind auch in anderen europäischen Ländern zu beobachten, während in den USA der Anteil bereits auf 28,5 Prozent angestiegen ist.
Die Gesamtzahl akuter Atemwegserkrankungen ist im Vergleich zur Vorwoche leicht gesunken, und auch Grippe-Symptome bleiben niedrig und zeigen keine signifikante Zunahme. Beide Werte liegen auf einem Niveau, das vor der Pandemie üblich war. Dennoch gibt es einen leichten Anstieg bei den gemeldeten Corona-Infektionen. Obwohl sie seit Ende des Vorjahres kontinuierlich abnahmen, zeigen sie seit einigen Wochen wieder einen leichten Anstieg. Experten schätzen den aktuellen Stand auf 200 Covid-19-Fälle pro 100.000 Einwohner. Eine ähnliche leichte Zunahme ist auch in der Überwachung der Kläranlagen zu erkennen, wo ausgeschiedene Viren mittels moderner Analysemethoden nachgewiesen werden können.
Das "EU Wastewater Observatory for Public Health" veröffentlicht monatlich einen Bericht über die Viruslast im Abwasser. Obwohl die Last noch niedrig ist, steigt sie an. Ende Mai wurden 50.000 Gen-Kopien von Sars-CoV-2 pro Liter Abwasser gefunden, verglichen mit 22.000 Anfang April.