Wie es scheint hat sich Portugal in den letzten Tagen und Wochen in aller Heimlichleit in Europas neue Corona-Hölle verwandelt. Durch einen starken Anstieg der Infektionszahlen sind fast alle Intensivbetten des Landes belegt. Aus diesem Grund hat die Regierung des Landes sich mit einem Hilfsgesuch an die deutsche Verteidigungsministerin Kramp-Karrenbauer gewandt. Schon ab der nächsten Woche sollen Ärzte und Sanitäter der Bundeswehr in Portugal zum Einsatz kommen
Offenbar ist die Situation rund um das Coronavirus nun in Portugal mehr als dramatisch. Obwohl das Land bisher relativ gut durch die Krise gekommen war, steigen die Infektionszahlen seit dem Herbst immer weiter an. In den letzten Tagen sind die Ansteckungszahlen nun jedoch so nach oben geschossen, dass das staatliche Gesundheitssystem unter der Last zusammenzubrechen droht. Die für Corona-Patienten reservierten Intensivbetten sind fast komplett belegt. Im Augenblick sind lediglich 420 Intensivbetten frei, die jedoch als Reserve für Notfälle reserviert sind, die nicht an Covid-19 leiden.
In kurzer Zeit hat Portugal den höchsten Inzidenzwert in ganz Europa erreicht. Dieser liegt aktuell bei 842,2. In den letzten 24 Stunden waren 12.435 Neuinfektionen und 293 Todesfälle gemeldet worden. Offenbar ist die hochansteckende britische Corona-Mutation für den starken Anstieg der Infektionszahlen verantwortlich.
Aus diesem Grund hatte die portugiesische Regierung seit dem 15. Januar einen strengen Lockdown angeordnet. Seit dem Wochenende dürfen Bürger des Landes auch nicht mehr nach Deutschland einreisen, weil das Land vom Robert-Koch-Institut als Virus-Varianten-Gebiet eingestuft wurde. In der Vorwoche hatte sich Portugal bereits mit der Bitte um Hilfe an die Bundesregierung gewendet. Aus diesem Grund wird die Bundeswehr am Montag ein Kontingent von Ärzten und Sanitätern nach Portugal schicken. In dem Flieger wird die Bundeswehr auch dringend benötigtes Material wie Intensivfeldbetten und Beatmungsgeräte liefern. “Wir werden mit medizinischem Personal und Material helfen“, erklärte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums am Sonntag.
Schon seit einigen Tagen ist ein Expertenteam der deutschen Streitkräfte vor Ort, um sich von den katastrophalen Bedingungen zu überzeugen und sich ein reales wirr Lage zu machen. Eines der Probleme sei offenbar, dass in vielen Krankenhäusern des Landes ein Mangel an Personal herrscht, weil viele Mitarbeiter sich selbst mit dem Virus infiziert haben. Trotz der schlimmen Lage wird Deutschland zunächst keine Patienten aus dem Land ausfliegen. Am Sonntag hatte Österreich offenbar angekündigt einige Patienten aus Portugal nach Österreich verlegen lassen zu wollen.