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Colonna bekräftigt bei Treffen mit Qin wichtige Rolle Chinas für Frieden

Frankreich hat mit Blick auf den russischen Angriffskrieg in der Ukraine die bedeutende Rolle Chinas für "Frieden und Stabilität" in der Welt bekräftigt. "Wir wissen, wie wichtig Chinas Rolle auf der Weltbühne ist und wie wichtig die Rolle ist, die es für den globalen Frieden und die Stabilität spielen kann", sagte die französische Außenministerin Catherine Colonna am Mittwoch bei einem Treffen mit ihrem chinesischen Amtskollegen Qin Gang in Paris. 

China solle darauf hinarbeiten, "Russland davon zu überzeugen, die UN-Charta wieder vollständig zu respektieren", forderte sie vor einem Abendessen mit Qin im französischen Außenministerium.

Zuvor hatte Colonna in einer Kabinettssitzung erklärt, Peking müsse Russland zur "Rückkehr zum Frieden" drängen, wie in einer Pressekonferenz nach der Kabinettssitzung bekannt wurde. "Es ist notwendig, dass China seine Beziehungen zu Russland nutzt, damit Russland versteht, dass es in einer Sackgasse steckt, um Russland zur Vernunft zu bringen", sagte Colonna.

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne), die ebenfalls an der Sitzung teilnahm, und Colonna appellierten gemeinsam an Chinas Verantwortung als Mitglied des UN-Sicherheitsrates. "China hat als ständiges Mitglied des Weltsicherheitsrats die besondere Verantwortung, für den Weltfrieden zu sorgen", sagte Baerbock in Paris. Dazu gehöre auch, "im Fall eines Angriffskriegs den Angreifer klar zu benennen", fügte sie hinzu.

Wenn Russland seine Soldaten aus der Ukraine abziehe, sei der Friede wieder hergestellt. Wenn die Ukraine aufhöre, sich zu verteidigen, sei die Ukraine am Ende und die Charta der Vereinten Nationen ebenfalls, betonte die Bundesaußenministerin. "Man hat als Mitglied des Sicherheitsrats nicht nur Rechte, sondern auch Pflichten", mahnte sie mit Blick auf China.

Colonna erklärte vor dem Treffen mit Qin auch, dass sie mit ihm "in aller Freiheit" über "das Thema Nordkorea" sprechen wolle, da das Land sich in einer Eskalation befinde und durch seine zahlreichen Raketenstarts "eine besorgniserregende Haltung" einnehme.

Der chinesische Außenminister Qin besucht nach Angaben Pekings in dieser Woche Deutschland, Frankreich und Norwegen. Am Dienstag war er in Berlin mit Baerbock zusammengetroffen, um die deutsch-chinesischen Regierungskonsultationen im Juni vorzubereiten. 

kbh/ck