Nach einem historischen Rückgang im vergangenen Jahr aufgrund der Corona-Pandemie ist der weltweite CO2-Ausstoß wieder stark angestiegen. Im Dezember seien die Emissionen "über das Niveau von 2019 gestiegen", nachdem sie im April ein Rekordtief erreicht hatten, teilte die Internationale Energieagentur (IEA) am Dienstag mit. Der Dezember-Wert lag um zwei Prozent - 60 Millionen Tonnen - über dem Niveau des Vorjahresmonats.
"Der Wiederanstieg des weltweiten CO2-Ausstoßes Ende vergangenen Jahres ist eine ernste Warnung, dass nicht genug getan wurde, um den Übergang zu sauberer Energie weltweit zu beschleunigen", warnte IEA-Chef Fatih Birol. "Wenn sich der für dieses Jahr erwartete wirtschaftliche Aufschwung bestätigt - und wenn die größten Volkswirtschaften der Welt keine größeren politischen Veränderungen vornehmen - dann werden die globalen Emissionen 2021 wahrscheinlich steigen", sagte er.
Der gesamte Ausstoß ist laut IEA im vergangenen Jahr um 5,8 Prozent - knapp zwei Milliarden Tonnen CO2 - gesunken, der größte Rückgang in der Geschichte. Der Rückgang wurde vor allem durch den geringeren Straßen- und Luftverkehr verursacht. "Mit der Erholung der Reise- und Wirtschaftstätigkeit steigen auch der Ölverbrauch und die damit verbundenen Emissionen wieder an", erklärte die IEA. Es habe 2020 auch eine große Diskrepanz zwischen den Ländern gegeben: So stieg Chinas CO2-Ausstoß durch die schnelle Erholung der Wirtschaft um 0,8 Prozent, während er in den USA um zehn Prozent sank.
by Odd ANDERSEN