NRW wird zum Kriegsgebiet! Die Stimmung im Ruhrgebiet bleibt nach den in den letzten Tagen schweren Ausschreitungen in Castrop-Rauxel und Essen weiterhin angespannt. Am Montagabend musste die Polizei ein Krankenhaus in Bottrop schützen, nachdem ein junger Libanese angefahren worden war – wurde der junge Mann absichtlich angefahren?
Innerhalb der Großfamilien gab es Vermutungen über eine gezielte Attacke von Syrern. Der Vorfall ereignete sich auf einer Straße am Bottroper Museum, bei dem der junge Mann angeblich schwer verletzt wurde und angeblich beide Beine brach. In der libanesischen Community kursierten sofort Gerüchte über einen hinterhältigen Racheakt syrischer Angreifer im Zusammenhang mit dem lebensgefährlich verletzten Landsmann in Castrop-Rauxel. Die Mitglieder der arabischen Großfamilien alarmierten einander per Handy, und mehr als 50 Libanesen versammelten sich vor dem Marienhospital, in dem der Angefahrene operiert wurde. Die Polizei sicherte das Krankenhaus mit zahlreichen Beamten und Hundeführern. Ein Polizeisprecher kann bisher keine Bestätigung für einen gezielten Angriff geben. “Derzeit gehen wir eher von einem Unfall aus. Die Ermittlungen zum genauen Hergang sind jedoch noch im Gange.”
Trotzdem herrschte vor dem Marienhospital eine angespannte Stimmung. Dies wurde auch durch das Auftreten von Syrern, teilweise vermummt, in der Essener Innenstadt am Sonntag verstärkt, die anschließend provokante Videos veröffentlichten. Ein Libanese sagte gegenüber BILD: “Essen ist unsere Stadt. Sie sollten damit aufhören, sonst werden sie die Brutalität der libanesischen Kurden erleben.” Gegen Mitternacht beruhigte sich die Situation in Bottrop. Aus der Klinik wurde mitgeteilt, dass der Zustand des Verletzten stabil sei. Vor dem Krankenhauseingang befand sich nur noch eine kleine Gruppe libanesischer Personen. Die Polizei plant, am Dienstag weitere Einzelheiten zum Unfallhergang bekannt zu geben.