Peking zeigt "höchste Unzufriedenheit"
Das chinesische Außenministerium hat sich empört über Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (42, Grüne) geäußert. Grund dafür ist ihre Bemerkung während ihrer US-Reise, in der sie den chinesischen Machthaber Xi Jinping (70) als "Diktator" bezeichnete. Das chinesische Regime erklärte, diese Äußerung sei absurd und verletze die Würde Chinas auf ernsthafte Weise. Es handele sich um eine offene politische Provokation.
Streit in der Ampelregierung über China-Strategie
Baerbocks kritische Haltung gegenüber dem chinesischen Regime hat auch in der Ampelregierung für Streit gesorgt. Das Auswärtige Amt und das Bundeskanzleramt konnten sich monatelang nicht auf eine neue China-Strategie einigen. Während Bundeskanzler Olaf Scholz (65, SPD) offen Kritik am Regime vermeidet, sprach Baerbock während ihrer China-Reise im April die Menschenrechtslage in der Provinz Xinjiang an und verurteilte die schwersten Menschenrechtsverletzungen an der uigurischen Bevölkerung.
Ähnliche Reaktion auf Biden-Äußerung
Erst vor wenigen Wochen hatte auch US-Präsident Joe Biden (80) Xi Jinping als Diktator bezeichnet. Das chinesische Außenministerium reagierte damals genauso empört wie jetzt gegenüber Baerbock. Es zeigte "höchste Unzufriedenheit" über diese Äußerung und bezeichnete sie als absurd und ernsthafte Verletzung der Würde Chinas.
UN-Generaldebatte in New York
Baerbock befindet sich derzeit in New York, wo ab Dienstag die UN-Generaldebatte stattfindet. Auch Bundeskanzler Scholz, Umweltministerin Lemke und Entwicklungshilfeministerin Schulze werden daran teilnehmen.