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Chinesische Massagesalons in drei Bundesländern durchsucht

Der Zoll ist in Nordrhein-Westfalen, Hessen und Niedersachsen gegen Massagesalons vorgegangen. Der Schwerpunkt der Durchsuchungen habe in Münster gelegen, teilte das Hauptzollamt in der nordrhein-westfälischen Stadt am späten Dienstag mit. Im Fokus standen neben chinesischen Massagestudios auch Privatwohnungen. Insgesamt gab es 28 Durchsuchungen in elf deutschen Städten.

Ermittelt wird demnach wegen Verdachts der Steuerhinterziehung und der illegalen Beschäftigung von Ausländern. Zudem sollen Sozialversicherungsbeiträge vorenthalten worden sein. Die Beamten gehen von einem Geldschaden in Höhe von 740.000 Euro aus.

Bei den Durchsuchungen am Dienstag wurden rund 350.000 Euro Bargeld sowie zwei Waffen und nicht zugelassene Medikamente beschlagnahmt, darunter Antibiotika und Potenzmittel. Außerdem traf der Zoll auf vier mutmaßlich illegal in Deutschland lebende Arbeitnehmerinnen. Mehr als 270 Einsatzkräfte waren im Einsatz.

"Unseren Erkenntnissen zufolge melden die Studios entweder nur wenige oder gar keine Arbeitnehmerinnen zur Sozialversicherung an", erklärte Britta Flothmann, Sprecherin des Hauptzollamtes Münster. Auch fehle es an Arbeitszeitaufzeichnungen oder sonstigen Geschäftsunterlagen.

Wie das Hauptzollamt weiter mitteilte, sollen in den Betrieben zudem sexuelle Dienstleistungen angeboten worden sein. Hierzu seien offenbar bundesweit Frauen über eine chinesische Chatapp in Massagestudios vermittelt worden. "Die Beschäftigten nächtigen zum Teil auf den Massageliegen in den Geschäftsräumen", fügte Flothmann hinzu.

Hintergrund der Maßnahmen waren Hinweise auf illegale Machenschaften, die sich nach "verdachtsunabhängigen Prüfungen" 2022 und 2023 ergeben hatten. Die Auswertung der beschlagnahmten Beweismittel dauerte an.

tbh/cfm