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Chinas Außenpolitik-Chef schließt "Kompromisse" in Taiwan-Frage aus

Der höchste Außenpolitiker Chinas, Wang Yi, hat bei einem Treffen mit US-Außenminister Antony Blinken jegliche Kompromisse in der Taiwan-Frage ausgeschlossen. "In dieser Frage hat China keinen Spielraum für Kompromisse oder Zugeständnisse", zitierte der Staatssender CCTV Wang am Montag. Die USA müssten sich "an das Ein-China-Prinzip halten, Chinas Souveränität und territoriale Integrität achten und sich klar gegen eine 'Unabhängigkeit Taiwans' stellen".

Wang Yi forderte laut Staatsmedien bei dem Treffen mit Blinken zudem, die USA müssten sich in ihrem Verhältnis zu China "zwischen Dialog und Konfrontation, zwischen Zusammenarbeit oder Konflikt" entscheiden.

Wang steht in der Hierarchie der Kommunistischen Partei Chinas über Außenminister Qin Gang. Mit diesem hatte Blinken nach seiner Ankunft in Peking am Sonntag siebeneinhalb Stunden gesprochen und damit länger als erwartet. 

Es ist der erste Besuch eines US-Außenministers in China seit fünf Jahren. Die Beziehungen zwischen Washington und Peking haben sich in den vergangenen Jahren wegen Handels- und Menschenrechtsfragen, dem Umgang mit Taiwan und einer Vielzahl weiterer Themen deutlich verschlechtert. Auch bei anderen Gelegenheiten kommt es immer wieder zu Streitigkeiten zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt.

Blinkens China-Reise war ursprünglich bereits für Anfang Februar geplant. Er sagte jedoch kurzfristig ab, nachdem der tagelange Überflug eines mutmaßlichen chinesischen Spionageballons über die USA und der darauf folgende Abschuss zu einem Eklat zwischen Washington und Peking geführt hatte.

gt/pe