Es kocht im Pazifik! In den vergangenen Tagen hat die chinesische Armee in einem großangelegten Manöver eine mögliche Eroberung des Inselstaats Taiwan geübt. Während China damit den Druck auf Taiwan weiter erhöht, wurde gleichzeitig ein amerikanisches Kriegsschiff ganz in der Nähe der südchinesischen Küste gesichtet – ein klares Zeichen der USA – wir sind WACH!
Die chinesischen Manöver fallen mit einer Visite von Taiwans Präsidentin Tsai Ing-wen in den USA zusammen. Auch am Montag hatte die chinesische Armee ihre Manöver rund um den Inselstaat Taiwan fortgesetzt. Dabei wurden weitere Übungen und Patrouillen durchgeführt, die die Simulation von militärischen Angriffen der chinesischen Luftwaffe auf Landziele einüben sollten. Unterdessen versuchen auch die Amerikaner im Südchinesischen Meer Stärke zu zeigen und haben einen US-Zerstörer ganz in der Nähe des von China beanspruchten Mischief-Riffs patrouillieren lassen. Die chinesischen Manöver sollen die Reaktion auf den Besuch der taiwanesischen Präsidentin Tsai Ing-wen In den USA gewesen sein. Die taiwanesische Politikerin hatte sich dort mit dem Vorsitzenden des US-Abgeordnetenhauses, Kevin McCarthy getroffen. Am Montag seien insgesamt 59 chinesische Flugzeuge und 11 Kriegsschiffe ganz in der Nähe von Taiwan beobachtet worden. Dabei seien 39 Flugzeuge in die taiwanesische Luftüberwachungszone eingedrungen. China sieht den Inselstaat als Teil seines Landes und versucht sämtliche Bestrebungen auf offiziellen Kontakt mit anderen Ländern von Taiwan zu unterbinden. Bereits im letzten Jahr im August hatte der Besuch der amerikanischen Politikerin Nancy Pelosi mehrwöchige Manöver der chinesischen Streitkräfte ausgelöst.
Der Umgang mit Taiwan ist auch ein zentrales Streitthema zwischen China und den USA. Die Beziehungen der beiden Länder hatte sich in den letzten Wochen immer weiter verschlechtert. Eine Invasion der chinesischen Armee in Taiwan könnte deshalb auch einen Konflikt zwischen den USA und China auslösen. Um Stärke zu demonstrieren hatten die Amerikaner am Montag den Lenkwaffen-Zerstörer USS Milius im Südchinesischen Meer eingesetzt, das ist der sich dem Mischief-Atoll und den Spratly-Inseln genährt habe, die von China beansprucht werden. Damit wollten die Amerikaner für die Freiheit der Navigation ein Zeichen setzen und hatten das Gebiet kurze Zeit später wieder verlassen. Das Riff sei in natürlichen Zustand und vom Wasser überspült, was nach der Seerechtskonvention den chinesischen Ansprüche entgegenstehe. Daran würden auch Chinas Versuche an Landgewinnung im Südchinesischen Meer nichts ändern, wurde von amerikanischer Seite verlauten lassen. Um seine Ansprüche im Südchinesischen Meer zu untermauern, hatte China in der Vergangenheit zahlreiche künstliche Inseln aufschütten gelassen. Sowohl die USA also auch die Nachbarländer werfen China eine steigende Militarisierung der Region vor.
