China hat nach dem Rückzug Italiens aus der Investitionsoffensive Neue Seidenstraße von “Verleumdung” gesprochen. Das Land wende sich “entschieden gegen die Verleumdung und Untergrabung der Zusammenarbeit” bei dem gemeinsamen Projekt der Seidenstraße, sagte Außenamtssprecher Wang Wenbin am Donnerstag in Peking. Er wandte sich auch gegen eine “Konfrontation und Spaltung” zwischen einzelnen Lagern.
Wang nahm nicht direkt Bezug auf Italien, verwies aber auf die mehr als 150 an der Initiative beteiligten Länder als Beweis dafür, dass es sich bei dem Investitionsprojekt um die derzeit “größte internationale Kooperationsplattform” und eine beliebte Initiative handle.
Italienische Regierungskreise hatten am Mittwoch bestätigt, dass sich Italien aus der chinesischen Investitionsoffensive Neue Seidenstraße zurückgezogen hat. Das Land hatte sich als einziger G7-Staat dem 2013 gestarteten Projekt angeschlossen.
Die Neue Seidenstraße geht auf Chinas Präsidenten Xi Jinping zurück und hat zum Bau von Häfen, Eisenbahnlinien, Flughäfen und Industrieparks in Asien, Europa, Afrika und darüber hinaus geführt.
Diese Projekte sollen China einen besseren Zugang zu den Märkten anderer Länder gewähren. Besonders im Westen wird häufig kritisiert, dass Peking ärmere Länder gezielt in die Abhängigkeit treibe. Viele der insgesamt rund 150 teilnehmenden Staaten haben sich teils massiv verschuldet.
Italien ist seit 2019 dabei. Der Rückzug war seit einigen Monaten erwartet worden, bis Jahresende brauchte es eine Entscheidung, weil sich die Mitgliedschaft ansonsten im März 2024 automatisch verlängert hätte.
Ministerpräsidentin Giorgia Meloni hatte den von der vorherigen Regierung beschlossenen Beitritt als “schweren Fehler” bezeichnet. Außenminister Antonio Tajani sagte im September, Italiens Teilnahme an der Neuen Seidenstraße habe “nicht die erhofften Resultate geliefert”.
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