Die Zahl der Neu-Erkrankungen an Covid-19 in China ist am Donnerstag auf den höchsten Stand seit sechs Monaten gestiegen. Zwar war die von den Behörden vermeldete Zahl von 63 neuen Fällen zahlenmäßig gering, vor allem ein neuer Ausbruch in der an Peking angrenzenden Provinz Hebei beunruhigt aber die Experten. Auch in anderen asiatischen Staaten vermehrt sich das Virus wieder verstärkt, in Japan verhängte die Regierung den Ausnahmezustand über den Großraum Tokio.
Von den 63 am Donnerstag neu gemeldeten Erkrankungsfällen in China entfielen 51 auf die Provinz Hebei. Hinzu kamen 69 weitere positive Corona-Fälle, bei denen die Betroffenen aber keine Symptome zeigten.
Wegen des neuen Ausbruchs haben die Behörden die Provinz-Hauptstadt Shijiazhuang abgeriegelt. Die Hauptzufahrtsstraßen zu der Elf-Millionen-Einwohner-Metropole, darunter zehn Autobahnen, sind blockiert. Fast alle Flüge wurden gestrichen, Züge dürfen die Stadt nicht mehr verlassen.
Zudem sind alle Schulen geschlossen. Wegen ihres Umgangs mit dem neuen Ausbruch wurden laut Staatsmedien drei Beamte der Stadt suspendiert. Sie sollen einer positiv getesteten Frau erlaubt haben, das Gebiet zu verlassen.
In China war vor gut einem Jahr das neuartige Coronavirus weltweit erstmals aufgetreten. Mit strikten Maßnahmen wie der Abriegelung ganzer Städte und Regionen sowie Massentests hatte das Land das Infektionsgeschehen bis zum Frühjahr unter Kontrolle gebracht. In den vergangenen Wochen gab es vereinzelt neue Ausbrüche in der Volksrepublik, so dass die Fallzahlen wieder stiegen.
Auch wenn die täglichen Infektionszahlen bei weitem nicht so hoch sind wie etwa in Europa, sind die Behörden alarmiert. Schließlich wird am 12. Februar das chinesische Neujahrsfest gefeiert und aus diesem Anlass sind üblicherweise hunderte Millionen Menschen im ganzen Land unterwegs. Die chinesischen Behörden sind daher bemüht, möglichst schnell möglichst viele Menschen zu impfen.
Auch in anderen asiatischen Ländern wie Japan und Thailand ist das Virus nach monatelanger Entspannung zuletzt wieder vermehrt aufgetreten. Angesichts der Entwicklung verhängte der japanische Regierungschef Yoshihide Suga den Ausnahmezustand über den Großraum Tokio, der einen Monat gelten soll. Dieser ist allerdings weniger strikt als Maßnahmen in vielen anderen Ländern der Welt: Unter anderem müssen Restaurants ab Freitag um 20.00 Uhr schließen, zudem sollen die Einwohner ab diesem Zeitpunkt "möglichst" zu Hause bleiben.
In Tokio wurde am Donnerstag ein Rekordwert von 2447 neuen Corona-Fällen vermeldet. Insgesamt ist das Land bisher mit rund 3700 Todesfällen aber vergleichsweise wenig von der Pandemie betroffen.
by STR