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Chef der Wirtschaftsweisen sicher – Zweiter Lockdown wäre wirtschaftliche Katastrophe

In den letzten Tagen und Wochen sind die Infektionszahlen mit dem gefährlichen Coronavirus deutlich angestiegen. Noch ist die Situation allerdings nach Einschätzungen der Experten zu kontrollieren. Gleichzeitig warnt der Chef der Wirtschaftsweisen vor fatalen Konsequenzen durch einen zweiten Lockdown. Dieser wäre für die deutsche Wirtschaft eine Katastrophe.

Zweiter Lockdown hätte katastrophale Folgen für deutsche Wirtschaft

Angesichts der steigenden Zahlen von Neuinfektionen hat sich nun der Chef der Wirtschaftsweisen zur aktuellen Situation rund um das Coronavirus zu Wort geweldet. Nach Meinung von Lars Feld würde die deutsche Wirtschaft durch einen erneuten Lockdown an den Rand einer Katastrophe gebracht. “Wenn sich eine Beschleunigung zeigen sollte und die Infektionen weiter um sich greifen, dann droht ein zweiter Lockdown. Das wäre wirtschaftlich gesehen eine Katastrophe. Es besteht dann die Gefahr einer dauerhaften Abschwächung des Wachstums”, erklärte Feld gegenüber der Deutschen Presse-Agentur.

Bereits seit Wochen steigen die Infektionszahlen in Deutschland deutlich an und alle bisherigen Bemühungen den Trend zu durchbrechen waren fehlgeschlagen. Nächste Woche will sich Kanzlerin Angela Merkel zu diesem Thema mit den Ministerpräsidenten der Bundesländer austauschen. In der Sitzung dürfte es um einheitliche Corona-Regeln und die Verlängerung von Hilfsprogrammen gehen

Wirtschaftsweiser warnt vor 2. Lockdown

Durch den ersten Lockdown waren die Wirtschaftszahlen im 2. Quartal 2020 komplett eingebrochen. “Ein zweiter Lockdown würde die Erholungsphase der Wirtschaft unterbrechen”, erklärte Feld. “Derzeit sind wir wie vom Sachverständigenrat prognostiziert in einer V-Phase. Ein zweiter Lockdown würde dazu führen, dass eine ganze Reihe von Unternehmen, die in der jetzigen Erholungsphase noch überlebt haben, in die Insolvenz gehen müssen”, führte Lars Feld weiter aus. Optimistisch stimmen den Wirtschaftsweisen die Erfahrungen aus dem ersten Lockdown. “Wir haben gelernt, welche Maßnahmen erforderlich sind und dass es nicht notwendig ist, das ganze Land herunterzufahren, sondern dass man dezentral isoliert und Menschen in die Quarantäne schickt. Deswegen ist ein zweiter Lockdown auch weniger wahrscheinlich”, gibt sich Feld noch optimistisch. Lars Feld ist Professor an der Universität Freiburg für Wirtschaftspolitik und Ordnungsökonomik sowie Direktor des Walter Eucken Instituts. Seit März dieses Jahres ist er auch Vorsitzender des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung. Diesem Gremium gehört er bereits seit dem März 2011 an. Dieser Rat von Sachverständigen berät die deutschen Politiker in Wirtschaftsfragen. Die dem Gremium angehörigen Experten werden auch als “Wirtschaftsweise” bezeichnet.

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