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Chef der russischen Söldnertruppe Wagner nach eigenen Angaben in Afrika

Der Chef der russischen Söldner-Truppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, hält sich nach eigenen Angaben in Afrika auf. Prigoschin war erstmals seit dem abgebrochenen Wagner-Aufstand gegen den Kreml im Juni in einem am Montagabend veröffentlichten Video zu sehen. Das im Online-Dienst Telegram veröffentlichte Video zeigt Prigoschin mit einem Sturmgewehr und Militärfahrzeugen in einer wüstenähnlichen Landschaft. Wo genau er sich aufhält, blieb unklar.

Prigoschin erklärt in dem Video: "Wir arbeiten! Die Temperatur liegt bei über 50 Grad, wie wir es lieben. Die Wagner-Gruppe führt eine Aufklärungs- und Suchmission aus, macht Russland noch größer auf jedem Kontinent - und Afrika noch freier." Der Wagner-Chef ruft auch Freiwillige dazu auf, sich ihm anzuschließen. 

Mehrere Wagner-nahe Kanäle verbreiteten das Video, AFP konnte die Echtheit der Aufnahme zunächst nicht verifizieren.

Die para-militärische Wagner-Gruppe ist in mehreren afrikanischen Staaten präsent, darunter in Mali und der Zentralafrikanische Republik. Ende Juli hatte Prigoschin auch den Staatsstreich im Niger gelobt. Seit dem Angriff auf die Ukraine hat Russland auf der Suche nach Verbündeten seine diplomatische Offensive auf dem afrikanischen Kontinent verstärkt.

Die Wagner-Gruppe hatte mit einem Aufstand am 24. Juni versucht, die russische Militärführung mit einem Marsch auf Moskau zu stürzen. Dieser wurde mit einer Vereinbarung beendet, nach der sich Prigoschin und seine Söldner nach Belarus absetzen können. Wagner-Söldner waren daraufhin in Belarus an der Ausbildung belarussischer Soldaten beteiligt. Wo sich aber Prigoschin aufhielt, blieb jedoch unklar.

Prigoschin hatte sich nach dem abgebrochenen Aufstand nur in Audionachrichten über Telegram zu Wort gemeldet, das nun veröffentlichte Video ist sein erster Auftritt vor der Kamera seit dem versuchten Putsch im Juni.

bur/jhm/cp