Gerade erst wurde die Priorisierung bei den Corona-Impfungen aufgehoben. Ab sofort kann also jeder Bundesbürger einen Termin für seine Corona-Impfung vereinbaren. Doch natürlich muss auch weiter mit Wartezeiten gerechnet werden, weil der Impfstoff noch immer knapp ist. Diese Wartezeiten sind jedoch in den einzelnen Bundesländern ziemlich unterschiedlich.
Seit dem Wochenbeginn ist die Impfpriorisierung bei den Corona-Impfungen endgültig aufgehoben worden und ab sofort kann sich jeder impfen lassen. So sollte es jedenfalls theoretisch sein. In der Praxis fehlt allerdings noch immer genügend Impfstoff. “Jeder wird geimpft, der geimpft werden will. Aber nicht sofort und gleichzeitig“, erklärt Roland Stahl von der Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) gegenüber der “Bild”-Zeitung. Bei der Plattform zur Vereinbarung von Impfterminen “Doctolib“ waren am Tag der Aufhebung der Priorisierung bis zu 320 Terminbuchungen pro Minute verzeichnet worden. Doch wie lange sind die Wartezeiten von der Registrierung bis zur Impfung? Dies scheint in den verschiedenen Bundesländern ziemlich unterschiedlich zu sein.
Aus Baden-Württembergs wird vermeldet, dass in Arztpraxen “Terminanfragen im Augenblick weitgehend sinnlos sind, da kaum Impfstoff für Erstimpfungen zur Verfügung steht“, bestätigt ein Sprecher der Kassenärztlichen Vereinigung. In den sechs Impzentren in Berlin gab es am Dienstag keine Impftermine. “Bitte beachten Sie, dass aufgrund der hohen Nachfrage und aktuell begrenzter Impfdosen alle Verfügbarkeiten ausgebucht sind. Bitte versuchen Sie es erneut zu einem späteren Zeitpunkt“, werden Impfwillige informiert, die versuchen über den Dienstleister Doctolib einen Termin zu vereinbaren. Zudem sei in der Bundeshauptstadt auch die Nachfrage in den Arztpraxen hoch. Dort ruft die Kassenärztliche Vereinigung Berlin die Impfwilligen zur Geduld auf. Das gleiche Bild auch in Hamburg und Niedersachsen. In den Impfzentren sind keine Termine zur Impfung vorhanden. Um dort in Arztpraxen Termine zu buchen, rät die Kassenärztliche Vereinigung die Anfrage per E-Mail zu schicken, damit die Telefonleitung der Arztpraxen nicht blockiert werden, falls jemand schnelle ärztliche Hilfe braucht. In Nordrhein-Westfalen bekommt man nach Informationen der Kassenärztlichen Vereinigungen ebenfalls keinen Impftermin. “Die Impfkontingente für die Erstimpfungen in den Impfzentren sind derzeit ausgeschöpft“, informiert Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (63, CDU). Allerdings sollen die Impfstoffmengen in den Hausarztpraxen sich ab Mitte Juni erhöhen.
Im Saarland kann man bisher nicht für die Impfung selbst registrieren, sondern wird zunächst auf sich eine Warteliste gesetzt. In Sachsen hängt die Dauer einer Terminvereinbarung unmittelbar von der Verfügbarkeit der Impfstoffe ab, auf die der Arzt selbst allerdings keinen Einfluss hat, wie die Kassenärztliche Vereinigung Sachsen erklärt. Eine Registrierung im Impfzentrum ist möglich, allerdings landet man dort zur Zeit sofort in einer langen Warteschleife. In Schleswig-Holstein gibt es in den Impfzentren ebenfall keine freien Termine. Für die Buchung bei den Hausärzten rät die Kassenärztliche Vereinigung Schleswig-Holstein: “Impfwillige sollten vor allem offen sein für alle zugelassenen und empfohlenen Impfstoffe“. Trotzdem werden die Impfwilligen auch hier um Flexibilität und Geduld gebeten. Gerdaezu kurz wirken da die Wartezeiten in Thüringen. “Bei einer Terminbuchung über unser Impfportal liegt die Vorlaufzeit bei etwa drei Wochen. Das heißt: Wenn Impftermine frei sind, kann man sie sofort buchen. Diese Termine finden dann in etwa drei Wochen statt“, bestätigt die Kassenärztliche Vereinigung Thüringen. In dem ostdeutschen Bundesland gibt es nur ein Impfzentrum das den Impfstoff von Moderna verimpft. In allen anderen Impfzentren des Bundeslandes wird der AstraZeneca-Impfstoff verimpft. Eine Impfung mit dem Impfstoff von Moderna soll schon am 16. Juni möglich sein. Termine für eine Impfung mit AstraZeneca gibt es bereits am Wochenende. Wie man sieht ist es also bis auf wenige Ausnahmen in großen Teilen Deutschlands noch immer schwierig einen Impftermin zu bekommen.