Zerbricht der Kreml an inneren Machtspielchen? Mit seinen Söldner der Gruppe Wagner sorgt Jewgeni Prigoschin besonders rund um Bachmut für sehr viel Blutvergießen im Krieg in der Ukraine. Doch nun könnte Prigoschin sogar die Ambition haben bei den Wahlen 2024 gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin anzutreten. Wie reagiert der Kreml auf Prigoschins Pläne – kann Putin überhaupt auf Prigoschin und seine Männer verzichten? Er scheint in der Falle zu sitzen!
Jewgeni Prigoschin, ehemaliger Koch des russischen Präsidenten Wladimir Putin im Kreml und Chef der berüchtigten Wagner-Söldner, hat angekündigt, für das Amt des russischen Präsidenten kandidieren zu wollen. Er hat die “Sonntagsfrage” in Russland eingeführt und die Ergebnisse einer angeblichen Telefonumfrage veröffentlicht, die ihn fast gleichauf mit Putin in der Wählergunst sehen. Experten betonen, dass Prigoschin die öffentliche Meinung durch Internetmedien beeinflussen kann und dass er als einziger russischer “Politiker” momentan sichtbar ist. Mit seiner Privatarmee Wagner hat er auch die einzigen russischen Truppen, die in den vergangenen Monaten erwähnenswerte Erfolge erzielen konnten.
Prigoschin könnte also eine gute Positionierung für die Zeit nach Putin anstreben. In einem TV-Auftritt beim russischen Staatsfernsehen Russia Today inszenierte sich Prigoschin ähnlich wie Putin, was einige Beobachter als subtile Andeutung seiner Kandidatur für das Amt des Präsidenten interpretieren. Es ist jedoch unklar, ob Prigoschin tatsächlich ernsthafte Ambitionen auf das Präsidentenamt hat oder ob er seinen Status lediglich nutzen will, um seinem Unternehmen Wagner Vorteile zu verschaffen und Macht und Einfluss in Moskau zu sichern. In der Vergangenheit hatte Prigoschin durch seine Loyalität und Freundschaft mit Wladimir Putin immer wieder lukrative Aufträge vom Kreml zugeschanzt bekommen.
