CDU-Chef Friedrich Merz hält unabhängig von den Landtagswahlen in diesem und im kommenden Jahr am Zeitplan für die Kanzlerkandidatur der Union fest. Wie er der "Augsburger Allgemeinen" vom Montag sagte, gibt es dazu eine "sehr klare Verabredung" mit CSU-Chef Markus Söder. "Sie lautet, dass wir darüber im Spätsommer 2024 entscheiden." Zunächst aber wolle die Union Anfang Oktober "Wahlen gewinnen in Hessen und in Bayern".
Mit Blick auf den Machtkampf innerhalb der Union vor der vergangenen Bundestagswahl bekräftigte Merz: "Das, was zwischen CDU und CSU 2021 passiert ist, darf und wird sich nicht wiederholen." Die Parteien hatten sich damals bei der Suche nach dem Kanzlerkandidaten zerstritten. Letztlich setzte sich der damalige CDU-Chef Armin Laschet gegen Söder durch. Die Union verlor die Bundestagswahl, seitdem regiert Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) mit der Ampel-Koalition.
Söder hat in den vergangenen Wochen mehrfach bekräftigt, diesmal nicht für eine Kanzlerkandidatur zur Verfügung zu stehen. Auf die spöttische Anmerkung der Journalisten der "Augsburger Allgemeinen", dass sie bei Söder "ein gewisses Restrisiko" sehen würden, antwortete Merz im Scherz: "Ich auch." Allerdings betonte er, dass die Union das Thema derzeit nicht beschäftige.
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