Die Bundeswehr hat ihren Evakuierungseinsatz im Sudan abgeschlossen. Wie das Einsatzführungskommando der Bundeswehr bei Berlin am Dienstagabend im Kurzbotschaftendienst Twitter mitteilte, landete eine Maschine des Typs A400M mit rund 120 Menschen an Bord in Jordanien. Die anschließende Weiterreise nach Deutschland werde vorbereitet. Das Auswärtige Amt und das Verteidigungsministerium hatten zuvor mitgeteilt, dass ein letzter Evakuierungsflug am Dienstagabend stattfinden werde.
Deutschland hatte den Ministerien zufolge am Montag die multinatioale Flugkoordinierung am Flughafen in der Nähe von Khartum übernommen. Generalinspekteur Carsten Breuer sei nun im Austausch mit Partnerländern, wer die Flugkoordinierung ab Mittwoch übernehme, teilten die Ministerien mit. Diejenigen Deutschen, die noch im Sudan verblieben seien, sollten in den kommenden Tagen mithilfe von Partnerländern evakuiert werden.
Wegen der akuten Gefahrensituation war die Bundeswehr-Mission am Sonntag zunächst ohne die eigentlich erforderliche parlamentarische Zustimmung gestartet worden. Die Bundesregierung will sich die Möglichkeit offenhalten, die Mission im Sudan bis Ende Mai fortzuführen: Über ein entsprechendes Mandat soll der Bundestag am Mittwoch abstimmen und damit auch nachträglich die Mission genehmigen.
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) und Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hatten am Dienstag allen zivilen und militärischen Kräften "für ihre großartige Leistung im Rahmen der Evakuierungsmission" gedankt. Im Sudan kämpfen seit mehr als einer Woche Armeeeinheiten gegen die paramilitärische RSF-Miliz.
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