Beim Abzug aus dem westafrikanischen Mal prüft die Bundeswehr, in welchem Umfang Munitionsbestände vor Ort vernichtet werden müssen. "Die in Mali befindliche Munition soll nach derzeitiger Planung grundsätzlich nach Deutschland zurückgeführt werden", sagte ein Sprecher des Einsatzführungskommandos der Bundeswehr am Mittwoch. Die Vernichtung sei aber für Munition vorgesehen, "die nicht lufttransportsicher oder deren Verfallsdatum in Kürze erreicht ist." Der Umfang werde derzeit ermittelt.
Die Wochenzeitung "Die Zeit" hatte zuvor berichtet, die Bundeswehr plane, große Mengen Munition zu vernichten. Dabei gehe es um mehr als tausend Handgranaten und zehntausende 40-Millimeter-Geschosse. Damit solle sichergestellt werden, dass sie nach dem Bundeswehr-Abzug nicht russischen Wagner-Söldnern oder islamistischen Terroristen in die Hände fallen.
"Im Rahmen einer Eventualfallplanung" gebe es die "Option", weiteres sicherheitsrelevantes Material einschließlich Munition zu zerstören, sagte der Sprecher des Einsatzführungskommandos. "Dies gilt jedoch nur für den Fall, dass die Bundeswehr schneller abziehen sollte als bisher geplant." Derzeit finde "eine fortlaufende Bewertung der Zeitlinien für die Rückverlegung vor dem Hintergrund des neuen UN-Mandates" statt.
Auf Drängen der malischen Militärregierung hatte der UN-Sicherheitsrat am Freitag einstimmig ein Ende der Mission in dem westafrikanischen Land auf den Weg gebracht. Die Mission soll nun nach einer Übergangsfrist von sechs Monaten zum Jahresende beendet werden. Die Bundeswehr war zuletzt noch mit rund 1100 deutschen Soldatinnen und Soldaten in Mali präsent und sollte eigentlich erst bis spätestens Mai 2024 abziehen.
mt/bfi