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Bundesregierung kündigt Einrichtung von Zentrum für Gewaltfreiheit im Sport an

Mit einem neu einzurichtenden "Zentrum für Safe Sport" will die Bundesregierung Gewaltfreiheit und Sicherheit für alle Sporttreibenden stärken. Angesichts der "sexualisierten, psychischen oder physischen Gewalt, die Menschen im Sport erleben", sei eine solche Einrichtung nötig, erklärte das Bundesinnenministerium am Donnerstag. Dem Beschluss seien achtmonatige Beratungen mit Vertreterinnen und Vertretern aus Politik, organisiertem Sport, Wissenschaft und Zivilgesellschaft vorangegangen.

"Grenzüberschreitungen und Gewalterfahrungen sind für erschreckend viele Sportlerinnen und Sportler Realität", erklärte Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD), in deren Zuständigkeitsbereich auch der Sport fällt. "Manche haben den Mut gefunden, dies auch zu sagen, aber viele fühlen auch eine große Ohnmacht. Insbesondere sexualisierte Gewalt hinterlässt tiefe Spuren im Leben der Betroffenen."

Mit dem Zentrum soll laut Faesers Ministerium eine unabhängige Organisation geschaffen werden, die sich "gezielt mit der Prävention, Intervention und Aufarbeitung von Gewalt im Sport befasst". Es solle Betroffenen helfen und gemeinsam mit allen Beteiligten "einen sicheren und gewaltfreien Sport ermöglichen".

Mit der Einrichtung soll eine Vereinbarung aus dem Koalitionsvertrag der "Ampel" umgesetzt werden. Bereits seit Mitte Juli ist eine telefonische Ansprechstelle Safe Sport für Betroffene sexualisierter, psychischer und physischer Gewalt freigeschaltet. Die Hotline ist erreichbar unter 0800 11 222 00.

pw/bk