Die Bundesnetzagentur hat in diesem Jahr bereits fast 8000 Rufnummern abgeschaltet - die allermeisten wegen Fällen im Zusammenhang mit dem sogenannten Enkeltrick. Wie die Bonner Behörde am Montag mitteilte, ging sie in genau 7799 Fällen gegen Rufnummernmissbrauch vor. In über zwei Dritteln der Fälle (5898 Abschaltungen) ging es um Enkeltrick-Fälle, bei denen die Kontaktaufnahme häufig per SMS oder Messengerdienste erfolgt.
Bei dieser Betrugsmasche geben sich die Täter als nahe Verwandte aus und erzählen die Lügengeschichte einer finanziellen Notlage etwa durch einen Unfall, eine Notoperation oder einen Hauskauf. Dazu wird eine äußerst dringliche Situation geschildert. Oft gibt es wiederholte Kontaktversuche, bis das Opfer sich zur Zahlung bereit erklärt. Die Abholung von Bargeld oder Wertsachen erfolgt dann meist immer durch einen angeblichen Bekannten des Verwandten.
"Auch nach 20 Jahren hat die Bekämpfung von Rufnummernmissbrauch nichts von ihrer Bedeutung verloren", erklärte Netzagenturchef Klaus Müller zu den Zahlen. "Immer wieder tauchen neue Szenarien auf und wir gehen konsequent dagegen vor."
Die Netzagentur rät dazu, keinesfalls auf Kontaktversuche einzugehen, in denen Geld oder persönliche Daten gefordert werden. Dabei sollten auch keine persönlichen Informationen wie Namen oder Adressen herausgegeben werden. Melden sich vermeintliche nahe Angehörige plötzlich mit einer neuen Nummer, sei Vorsicht geboten - oft helfe ein einfacher Anruf bei der bewährten Nummer.
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