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Bundeskriminalamt an neuer Suchaktion in Fall "Maddie" in Portugal beteiligt

An der neuen Suchaktion nach der vor mehr als 16 Jahren verschwundenen damals dreijährigen Madeleine "Maddie" McCann in Portugal sind auch Beamte des Bundeskriminalamts (BKA) beteiligt. Das teilte die Staatsanwaltschaft im niedersächsischen Braunschweig am Dienstag mit. Sie ermittelt in dem Fall wegen Mordverdachts gegen den mehrfach vorbestraften deutschen Sexualstraftäter Christian B., der derzeit in anderer Sache in Haft sitzt.

"Im Rahmen der Ermittlungen im Fall Madeleine McCann finden gegenwärtig strafprozessuale Maßnahmen in Portugal statt. Die Maßnahmen werden im Wege der Rechtshilfe durch die portugiesischen Strafverfolgungsbehörden mit Unterstützung durch Beamte des Bundeskriminalamtes umgesetzt", teilte die Staatsanwaltschaft dazu mit. "Nähere Informationen zu den Hintergründen werden derzeit aus ermittlungstaktischen Gründen nicht herausgegeben."

Bereits am Montag hatte die portugiesische Polizei bestätigt, dass sie in den kommenden Tagen im Rahmen internationaler Zusammenarbeit "auf Wunsch der deutschen Behörden weitere Suchaktionen" organisieren werde. Diese würden von der Kriminalpolizei koordiniert und in Anwesenheit britischer Behörden erfolgen, hieß es weiter. Auch die portugiesische Polizei führt B. seit vergangenem Jahr offiziell als Tatverdächtigen im Fall "Maddie".

Portugiesischen Medien zufolge soll von Dienstag an ein Stausee abgesucht werden, der etwa 50 Kilometer von dem Ort entfernt ist, an dem das britische Mädchen verschwand. Maddie war am 3. Mai 2007 aus der Wohnung ihrer Familie in einer Ferienanlage in Praia da Luz an der Algarve-Küste verschwunden, während ihre Eltern in einem Restaurant zu Abend aßen.

Trotz internationaler Fahndungen wurde der Fall nie aufgeklärt, von Maddie fehlt bis heute jede Spur. 2020 gab die Staatsanwaltschaft Braunschweig bekannt, dass sie Mordermittlungen gegen den Deutschen Christian B. führt. Er ist wegen Sexualdelikten vorbestraft und lebte von 1995 bis 2007 regelmäßig an der Algarve. Anklage erhob die Behörde in dem Fall bislang aber nicht.

Laut der portugiesischen Wochenzeitung "Expresso" war B. während seines Aufenthalts in Portugal öfter an der Arade-Talsperre nahe der Kleinstadt Silves gewesen. Nach Berichten portugiesischer Medien suchten Taucher das Gebiet schon 2008 ab, fanden aber nur Überreste von Tieren.

B. verbüßt aktuell eine mehrjährige Haftstrafe nach einer rechtskräftigen Verurteilung wegen einer Vergewaltigung in Portugal im Jahr 2005. Parallel klagte ihn die Staatsanwaltschaft Braunschweig im vergangenen Jahr wegen mehrerer weiterer Sexualverbrechen an, die er zwischen 2000 und 2017 ebenfalls in Portugal begangen haben soll.

bro/cfm