Im vergangenen Jahr sind in Deutschland wieder deutlich mehr gefälschte Zehn- und Zwanzig-Euro-Banknoten in Umlauf gewesen. Wie die Bundesbank in Frankfurt am Main am Freitag mitteilte, wurden 2020 hierzulande insgesamt rund 58.800 falsche Noten im Zahlungsverkehr registriert. Das waren zwar 6,5 Prozent mehr gefälschte Scheine - der Nennwert sank allerdings um 14,3 Prozent.
Das lag vor allem an deutlich mehr gefälschten Noten mit geringem Nennwert. So betrug der Anteil der Zehn- und Zwanzig-Euro-Fälschungen am Gesamtaufkommen zusammengerechnet 46 Prozent, im Jahr 2019 waren es nur 28 Prozent. Der Anteil der falschen Fünfziger betrug 41 Prozent - damit war die Note erneut die am häufigsten gefälschte, allerdings lag der Anteil im vergangenen Jahr noch bei über der Hälfte.
Die Bundesbank sah zudem einen Corona-Effekt: So lag die Zahl der Fälschungen im zweiten Halbjahr 2020 mit rund 24.700 Stück deutlich niedriger als im ersten Halbjahr (34.100 Stück). "Die Corona-Pandemie hat zu einem Rückgang der Falschgeldzahlen im Jahresverlauf geführt", erklärte Vorstandsmitglied Johannes Beermann. Das hänge damit zusammen, dass die Haushalte 2020 generell ihren Konsum eingeschränkt und weniger Gelegenheiten zur Bargeldzahlung gehabt hätten.
Da es für Falschgeld keinen Ersatz gibt, rät die Bundesbank zur genauen Prüfung der Scheine auf Sicherheitsmerkmale wie das Wasserzeichen oder Hologramme, die sich beim Kippen verändern. Viele der Zehn- und Zwanzig-Euro-Noten seien "leicht erkennbare Fälschungen" gewesen, teils stand etwa "MovieMoney" auf der Vorderseite oder "Prop copy" auf der Rückseite.
Insgesamt ist für Bürger in Deutschland die Gefahr, mit Falschgeld in Berührung zu kommen, laut Bundesbank sehr gering. Rein rechnerisch entfallen pro Jahr rund sieben falsche Banknoten auf 10.000 Einwohner.
by DENIS CHARLET