Steht das Volk jetzt gegen Putin auf?! Allem Anschein nach droht eine Führungskrise im Kreml. Angesichts der gescheitert Invasion in der Ukraine treten die Brüche in der russischen Führung immer offener zutage und drohen nun sogar in offener Gewalt umzuschlagen. Am Wochenende hatte einen Bombenanschlag auf einen Kaffee in der russischen Stadt St. Petersburg ein Todesopfer und 32 Verletzte gefordert, viele ungelöste Brandanschläge und Zugunfälle geben Rätsel auf – Experten warnen nun offen vor einen Bürgerkrieg! Wird Putin gestürzt?
Denn bei dem Todesopfer handelt es sich um den bekannten russischen Militärblogger Wladlen Tartarski, der mit bürgerlichem Namen Maxim Fomin heißt. Diesem wurden besonders gute Beziehungen zum Chef der Söldner-Armee Wagner, Jewgeni Prigoschin, nachgesagt. Nun soll diesem Militärblogger der Mordanschlag gegolten haben. Die russischen Behörden gehen davon aus, dass die Tat von Personen begangen worden sein soll, die dem sogenannten “Antikorruptionsfund“ nahestehen. Zu dieser Organisation zählt unter anderem der im augenblicklichen Haft befindliche Putin-Widersacher Alexej Nawalny. Diese Personen sollen den Anschlag in Zusammenarbeit mit dem ukrainischen Geheimdienst geplant haben. In diesem Zusammenhang hatten die russischen Behörden am Montag eine 26-jährige Friedensaktivistin festgenommen, die die Tat vor laufender Kamera gestanden hat. Sprecher der Organisation von Nawalny bezeichnen die Geschichte dagegen als dreiste Lüge. Stattdessen heißt es von dort, das Tartarski vom russischen Inlandsgeheimdienst FSB beseitigt wurde.
Allem Anschein nach kommen vor allem westliche Analysten zu dem Ergebnis, dass ein Machtkampf um die Vorherrschaft in Russland dabei ist zu eskalieren. Denn Tatarski gilt als Freund von Jewgeni Prigoschin und hatte wie dieser seit dem Beginn des Krieges in der Ukraine das zu zögerliche Vorgehen der russischen Armee scharf kritisiert. Dabei hatte Tartarski öffentlich mehrmals den russischen Verteidigungsminister Sergei Schoigu und den russischen Generalstabschef Walerie Gerassimow beleidigt. Kritik an Putin selbst hatte Tartarski allerdings nicht geäußert. Auch weil der Anschlag in einem Café stattfand, dass sich angeblich im Besitz von Jewgeni Prigoschin befindet, sehen westliche Experten als einen Hinweis darauf, dass es sich bei der Aktion um einen Denkzettel handeln könnte. Historiker Jan Behrends sieht das Land mittlerweile sogar auf der Schwelle zu einem drohenden Bürgerkrieg. Zahlreiche bewaffnete Gruppen im Land würden dort um die Macht kämpfen. Deshalb müssten sich die russischen Bürger zukünftig auf Repression und Gewalt im Alltag einstellen. Andere Experten sehen in den Bombenanschlag außerdem eine Schwäche Putins, weil dieser offenbar nicht mehr in der Lage ist, die Streitigkeiten in seiner Machtelite zu unterbinden. Experten vermuten, dass die Gewalt immer offener zutage tritt, wenn Putin nicht schnellstens militärische Erfolge in der Ukraine vorweisen kann.
