Viele Verwaltungsvorgänge sollen sich schon bald vom Handy aus erledigen lassen. Das Bundeskabinett beschloss am Mittwoch einen Gesetzentwurf zur "Einführung eines elektronischen Identitätsnachweises mit einem mobilen Endgerät", wie Vizeregierungssprecherin Ulrike Demmer in Berlin sagte. "Dadurch können die Bürgerinnen und Bürger zum Beispiel ein neues Auto bequem per Handy zulassen oder sich ummelden, aber auch ihre Steuererklärung digital abgeben, vielleicht sogar ein Bankkonto eröffnen."
Es gibt bereits unter anderem beim Personalausweis bestimmte Onlinefunktionen. Das angestrebte Gesetz soll es ermöglichen, diesen sogenannten elektronischen Identitätsnachweis ab September ganz ohne das entsprechende Personaldokument, sondern allein mit dem Smartphone zu nutzen. "Das bedeutet natürlich einen großen Sprung in Sachen Nutzerfreundlichkeit", sagte Demmer.
Sie verwies darauf, dass Bund und Länder gesetzlich verpflichtet seien, ihre Verwaltungsleistungen bis Ende des Jahres 2022 "auch elektronisch über Verwaltungsportale" anzubieten. "Die Identifizierung der antragstellenden Personen ist für ein solches Verfahren natürlich ein wichtiges Element", sagte Demmer. "Das Identifizierungsverfahren muss sowohl ein hohes Sicherheitsniveau als auch ein hohes Maß an Nutzerfreundlichkeit bieten."
by Odd ANDERSEN