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Britische Regierung verhängt Ausgangssperre über London und Südostengland

Premierminister Johnson: Neue Corona-Mutation ist bis zu 70 Prozent ansteckender

Nach der Entdeckung einer neuen Variante des Coronavirus, die für einen starken Anstieg der Infektionszahlen im Süden Englands verantwortlich gemacht wird, hat die britische Regierung in London und Südostengland eine Ausgangssperre verhängt. Die neue Virus-Mutation sei ersten Erkenntnissen zufolge "bis zu 70 Prozent ansteckender" die bisher bekannte Form, sagte Premierminister Boris Johnson am Samstag in einer Fernsehansprache.

Bisher deute aber nichts darauf in, "dass sie tödlicher ist oder eine schwerere Form der Krankheit verursacht", sagte Johnson weiter. Auch die Wirksamkeit von Impfstoffen werde durch den neuen Virus-Stamm nicht beeinträchtigt.

Um die Ausbreitung der neuen Virus-Mutation einzudämmen, wurde das bisher dreistufige Corona-Alarmsystem um eine vierte Stufe erweitert: In London und Südostengland gilt nun diese neue höchste Alarmstufe. Die Menschen sind angewiesen, ihre Wohnungen nur noch in Ausnahmefällen zu verlassen. Alle Geschäfte, die nicht der Grundversorgung dienen, müssen schließen.

Die Maßnahme gilt ab Sonntag und mindestens bis zum 30. Dezember. Kneipen, Restaurants und Museen sind in den betroffenen Regionen bereits seit dem vergangenen Wochenende geschlossen.

Die oberste Amtsarzt in England, Chris Whitty, hatte die Entdeckung des neuen Virus-Stamms am Samstag bestätigt und die Menschen zu erhöhter Wachsamkeit aufgerufen. Er habe auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) darüber informiert, teilte Whitty mit.

Die britischen Gesundheitsbehörden hatten am Freitag 28.507 Neuinfektionen binnen 24 Stunden registriert. Am Samstag überschritt die Zahl der insgesamt registrierten Infektionen die Schwelle von zwei Millionen.

by TOBY MELVILLE