Überraschend haben die Briten heute die Reiseregeln geändert. Allerdings nur für sich selbst! Während deutsche Fans zum EM-Spiel gegen England auch weiterhin nicht auf die Insel einreisen dürfen, können die Engländer ab sofort wieder in einigen Ländern Urlaub machen und können bei der Rückkehr auch auf die eigentlich obligatorische Quarantäne verzichten.
Die britischen Tageszeitung “Sun” jubelte am Freitag auf ihrer Titelseite: “Abheben!“ Die Briten können wieder in den Urlaub fliegen – und ohne Quarantäne zurückkehren! Damit reagierte die Zeitung auf die Entscheidung der britischen Regierung, dass die Briten ab sofort wieder in insgesamt 16 Ländern und Regionen Urlaub machen dürfen. Dazu zählen unter anderem die Balearen (Mallorca und Ibiza), die Karibikinseln Grenada, Barbados, Bermuda und Antigua und die europäische Ferieninsel Malta. Dies wurde durch einen simplen Trick möglich. Denn zukünftig dürfen auch Bewohner dieser Regionen wieder ohne Einschränkungen ins Königreich einreisen. Außerdem wird die Quarantäne für Einreisende aus diesen Ländern aufgehoben. Damit müssen dann auch die Briten bei der Rückkehr nicht mehr in Quarantäne. Während die Briten nun also in Urlaub fliegen können, bleiben die deutschen Fußballfans für die EM-Spiele weiter ausgesperrt. Denn Deutschland wird trotz eines lächerlichen Inzidenzwertes von 6,2 weiter auf der gelben Liste geführt. Dies bedeutet zwischen 5 und 10 Tagen Quarantäne. So finden die Spiele der Europameisterschaft weitestgehend ohne deutsche Fans statt. Vor vor dem Hintergrund lächerlich, da der Inzidenzwert in Großbritannien auf über 100 hochgeschossen ist.
Unterdessen dürfen die Briten trotzt der hohen Inzidenzwerte in einige europäische Lander einreisen. Eine einheitliche Reisebeschränkung der EU für die Corona-Insulaner gibt es offenbar nicht. Zwar macht sich Kanzlerin Angela Merkel unterstützt von Frankreich für eine solche Reisebeschränkung stark, scheitert aber am Veto der EU-Länder, die die Briten an ihren Stränden begrüßen wollen. Merkel hatte einen gemeinsamen EU-Ansatz gefordert, um das Reisen von Menschen aus Virusvariantengebieten zu verhindern. “Deutschland hat nicht das gleiche Maß an Impfungen (wie Großbritannien, Anmerkung der Redaktion), daher machen sie sich besonders Sorgen“, erklärte der britische Verkehrsminister Shapps. “Jedes Land wird seine eigenen Schlussfolgerungen ziehen müssen“, merkte Shapps weiter an. Gegenüber dem Sender Times Radio erklärte Shapps, dass er nicht glaube, dass viele Länder dem Vorschlag Deutschlands und Frankreichs folge leisten würden. “Ich glaube nicht, dass es eine EU-weite Politik geben wird. Malta wird britische Reisende sicherlich nicht beschränken, weil Malta sehr hohe Impfraten hat“, sagte der Minister. Deutschland hingegen hat Großbritannien als Virusvariantengebiet eingestuft. Dies bedeutet, dass Deutsche bei der Rückkehr aus Großbritannien für 14 Tage in Quarantäne müssen und diese Zeit nicht durch negative Corona-Tests abkürzen können.