Berichte über eine Umgruppierung der russischen Streitkräfte entlang der Frontlinien in Südukraine deuten darauf hin, dass ihre Truppen “brüchige” Verteidigungspositionen haben, so das Institute for the Study of War (ISW). Bricht Putins Front zusammen?
Die Einschätzung des ISW basiert auf eigenen Beobachtungen sowie Berichten des ukrainischen Militärbeobachters Konstantin Mashovets, der Anfang dieser Woche mitteilte, dass nahezu die gesamte östliche Gruppierung der russischen Streitkräfte für den Kampf gegen die ukrainische Gegenoffensive in Südukraine eingesetzt wurde, einschließlich entlang der Grenze zwischen den Oblasten Saporischschja und Donezk. Mashovets berichtete auch, dass einige russische Einheiten aus dem Osten in Kämpfe südlich von Bakhmut umgeleitet wurden.
“Die Verlegung nahezu der gesamten östlichen Gruppierung der russischen Streitkräfte und umfangreicher Elemente des Südlichen Militärbezirks an die Frontlinie in Südukraine lässt vermuten, dass die russischen Verteidigungspositionen in Südukraine brüchig sein könnten”, schrieb das ISW in seiner jüngsten Einschätzung zum Krieg in der Ukraine.
Den Berichten zufolge haben die ukrainischen Streitkräfte seit dem Start ihrer Gegenoffensive zur Rückeroberung von russisch besetztem Gebiet inkrementelle Fortschritte entlang der etwa 800 Meilen langen Front erzielt. Das ISW berichtete am Freitag, dass die Truppen Kiews in der Nähe der kriegsgeplagten Stadt Bakhmut “bedeutende Fortschritte” gemacht haben und ihre Offensive entlang der Grenze zwischen Saporischschja und Donezk fortsetzen. “Die russischen Verteidigungspositionen in Südukraine sind zwar beachtlich, aber nicht unüberwindbar”, fuhr das ISW in seiner Einschätzung am Freitag fort. “Russische Truppen in Südukraine müssten wahrscheinlich auf vorbereitete Verteidigungsstellungen zurückweichen, wenn die ukrainischen Streitkräfte einen operationellen Durchbruch erreichen, und sie hätten nur wenig Unterstützung durch operative Reserven.”
