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Breitseite gegen den Koalitionspartner: Lindner lehnt Abschaffung des Ehegattensplittings ab

Lindner warnt vor drastischer Steuererhöhung

Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) hat den Vorstoß der SPD nach einer Abschaffung des Ehegattensplittings strikt zurückgewiesen. In einem Interview mit der BILD sagte Lindner, dass die gemeinsame Steuerlast eines arbeitenden Paares mit zwei Kindern ohne Splitting um 50 Prozent steigen würde. Er fragte, ob es fair sei, Menschen stärker zu belasten, die bereits genug zahlen würden. SPD und Grüne wollen das, aber Lindner schließt es aus.

Juristische Argumente für das Ehegattensplitting

Lindner argumentiert auch juristisch und betont, dass das Ehegatten-Splitting ein aus dem Grundgesetz abgeleitetes Recht sei. Er erklärt, dass Heirat eine Gemeinschaft mit Pflichten bildet und dass sich Ehepartner gegenseitig Unterhalt schulden würden. Aus diesem Grund sei es nur fair, dass der Staat diese Wirtschaftsgemeinschaft zusammen besteuert. Wie ein Paar sein Leben intern organisiert, sei deren Sache und es sei nicht richtig, dass Linke vorgeben wollen, wie Menschen ihr Leben gestalten sollten.

Zündstoff für die Ampel-Koalition

Die Streichung des Ehegattensplittings könnte Millionen Menschen treffen und sorgt für neuen Zündstoff in der Ampel-Koalition. Der Vorstoß aus den eigenen Reihen erhielt einen Dämpfer vom Kanzler. Lindner fügte hinzu, dass die Menschen in der Mitte bereits genug zahlen und Entlastung verdienen würden. Er bedauert, dass die SPD ihren Wahlkampf nach links ausrichtet und dadurch Streit entsteht. Lindner betont auch, dass er und seine Frau nicht vom Ehegattensplitting profitieren. Dieser Artikel stammt aus BILD am SONNTAG. Das ePaper der gesamten Ausgabe gibt es am Erscheinungstag ab 22 Uhr hier.