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Brauchen wir eine neue Corona-Impfung? Neue hochansteckende Variante "Eris" verbreitet sich schnell!

Brauchen wir eine neue Corona-Impfung?

Berlin – Die EG.5-Variante des Coronavirus, auch bekannt als "Eris", breitet sich in den letzten Sommerwochen aus und ist wieder präsent. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat EG.5 als "Virusvariante von Interesse" eingestuft. Diese Variante stammt aus dem Omikron-Stamm des Coronavirus und weist eine zusätzliche Spike-Mutation auf. Es besteht die Möglichkeit, dass Immunitäten und Impfungen gegen diese Variante nicht ausreichend wirksam sind. Angesichts dieser Entwicklungen stellt sich die Frage: Brauchen wir eine neue Corona-Impfung?

Besteht Bedarf für eine neue Impfung?

Es wäre verfrüht, jetzt überstürzt zu handeln und eine zusätzliche Impfung zur Prävention der Corona-Variante Eris als unbedingt erforderlich anzusehen. Dr. Christoph Specht, Allgemeinmediziner und Medizinjournalist bei RTL, erklärt: "Wir sind bereits ausreichend mit den Viren in Kontakt gekommen und haben daher eine solide Immunität entwickelt. Auch wenn diese Immunität mit der Zeit nachlassen kann, reicht sie bei den meisten Menschen immer noch aus, um dieser Variante standzuhalten." Er sieht daher keinen zwingenden Vorteil in einer weiteren Impfung. Schließlich sind die meisten Menschen bereits geimpft und haben zusätzlich eine oder mehrere Corona-Infektionen durchgemacht.

Das potenzielle Problem der Immunflucht

Der Virologe Martin Stürmer wies beim ZDF jedoch auf das potenzielle Problem der Immunflucht im Zusammenhang mit der neuen Corona-Variante "Eris" hin: "Es gibt einen Bericht, der darauf hindeutet, dass eine Mutation in dieser Variante zu einer Immunflucht führen kann, auch gegenüber den derzeit zirkulierenden Viren, auf deren Basis der Impfstoff entwickelt wurde und der im Herbst verwendet wird." Es handelt sich jedoch bisher lediglich um einen Bericht, daher muss die Möglichkeit einer Immunflucht mit Vorsicht betrachtet werden.

Aktuelles Impfschema offenbar ausreichend

Entscheidungen bezüglich Impfungen aufgrund der neuen Corona-Variante "Eris" sollten individuell auf Grundlage der Gesundheitssituation getroffen werden. Die Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (Stiko) müssen nicht zwangsläufig in jedem Fall korrekt sein, betonte Specht.

"Derzeit gilt immer noch: Zwei Impfungen und ein Booster bieten einen guten Schutz vor dem Virus. Alle Personen, die im medizinischen Bereich arbeiten oder mindestens 60 Jahre alt sind, sollten eine vierte Impfung in Betracht ziehen. Hierbei bin ich jedoch skeptisch", erklärte der Mediziner hinsichtlich der neuen Corona-Variante "Eris". Es ist wichtig, die individuelle Situation genau zu betrachten. "Eine vierte Impfung sollte eher vom allgemeinen Gesundheitszustand oder von begleitenden Krankheiten abhängig gemacht werden", fügte er hinzu. Bei immungeschwächten Personen, bei denen die Immunantwort möglicherweise weniger wirksam ist, hält er eine erneute Impfung für sinnvoll.

Kein Grund zur Sorge

Zudem gibt es laut Stürmer keinen Grund zur Sorge: "Aus klinischer Sicht gibt es bisher keine Anzeichen dafür, dass mit vermehrten Berichten über EG.5-Fälle auch schwerere Krankheitsverläufe oder vermehrte Krankenhausaufenthalte, geschweige denn Aufenthalte auf Intensivstationen, einhergehen", betonte er.