Am Donnerstag war der ehemalige Wimbledon-Sieger Boris Becker nach etwas mehr als 7 Monaten aus britischer Haft entlassen worden, wo er eigentlich eine Haftstrafe von zweieinhalb Jahren wegen Insolvenzbetrug absitzen sollte. Nun jedoch wurde Becker von den britischen Behörden nach Deutschland abgeschoben. So sehen die Pläne des gefallenen Sportlers für die Zukunft aus.
Am Donnerstag hatte Boris Becker die Huntercombe Haftanstalt in England als freier Mann verlassen und ist zurück nach Deutschland geflogen. Die Entlassung Beckers war von seinem deutschen Anwalt Christian-Oliver Moser gegenüber der Deutschen Presse-Agentur bestätigt worden. Mit seiner Abschiebung aus England sei Becker ein freier Mann und die gegen ihn verhängte Haftstrafe abgegolten. Mittlerweile ist Becker zurück in Deutschland, allerdings ist unklar wo genau sich der ehemalige Tennisprofi zurzeit aufhält. Die Rückreise nach Deutschland soll Becker standesgemäß im Privatjet angetreten haben, der von einem Freund des Ex-Tennisprofis gechartert wurde. In seinem Elternhaus in Leimen soll Becker allerdings bis am Donnerstagabend nicht aufgetaucht sein. In Deutschland gilt die Strafe des Tennisprofis nun als verbüßt, allerdings darf Becker bis zum tatsächlichen Ablauf seiner Strafe Ende September 2024 nicht mehr in seine Wahlheimat nach England zurückkehren. Die vorzeitige Entlassung Beckers war möglich geworden, weil dieser sich in einem Programm für ausländische Straftäter eingeschrieben hatte, bei der eine Abschiebung bereits 12 Monate vor dem frühesten Entlassungstermin durchgeführt werden kann.
Dank seiner vorzeitigen Entlassung kann Becker nun Weihnachten mit seiner Familie in Deutschland feiern. Beruflichen Verpflichtungen in England, wo er unter anderem als Experte bei der britischen BBC gearbeitet hat, dürfte Becker bis zum tatsächlichen Ablauf seiner Strafe allerdings nicht nachgehen können. Auch eine Arbeit als Kommentator beim kommenden Tennisturnier in Wimbledon im nächsten Jahr wird dadurch nicht möglich sein. Allerdings hatte der Vizepräsident des Deutschen Tennis Bundes (DTB), Dirk Hordorff, dem ehemaligen Tennisprofi eine Stelle in Aussicht gestellt. Gegenüber der Zeitschrift “Sport Bild“ hatte der Funktionär erklärt, dass sich Becker seinen Job beim DTB aussuchen könnte. Außerdem plant TV Sender Sat.1 ein Exklusiv-Interview mit Becker am kommenden Dienstag. Schon am Freitag wird dagegen die Sondersendung “Sat.1 Spezial Boris Becker“ erscheinen. Bei dem angekündigten Interview soll Becker von Moderator Steven Gätjen befragt werden, wobei allerdings unklar ist, ob es sich um ein Live-Interview oder ein aufgezeichnetes Gespräch handeln wird. Außerdem hat der Streamingdienst Apple TV eine Dokumentation über den mittlerweile 55-Jährigen angekündigt. Bislang ist allerdings noch unklar, wann die zweiteilige Serie über den ehemaligen Tennisprofi ausgestrahlt werden soll. Für das Projekt war Becker insgesamt 3 Jahre exklusiv von Mitarbeitern das Streamingdienstes begleitet worden.
