Nachdem bekannt geworden ist, dass in England ein Strafverfahren gegen den Ex-Tennis-Star Boris Becker eröffnet worden ist, scheint dieses Verfahren nun auch Einfluss auf die Scheidung des ehemaligen Wimbledon-Champions zu haben. Diese verzögert sich nämlich nun weiterhin, weil die Vermögensverhältnisse von Becker wohl noch immer nicht vollständig geklärt sind.
Weil Boris Becker im Zuge seiner Insolvenz offenbar Vermögen verschwiegen haben soll, muss sich der ehemalige Tennisspieler nun vor Gericht in London verantworten. Im Zuge des Insolvenzverfahrens war Becker aufgefordert worden, sämtliche Vermögenswerte offenzulegen. Eine Forderung, der der Tennisheld scheinbar nicht vollkommen nachgekommen ist. Bereits 2018 hatte Insolvenzverwalter Mark Ford (47) einen öffentlichen Aufruf gestartet, um Vermögenswerte von Boris Becker ausfindig zu machen. Im Zuge der Ermittlung soll Ford dabei mehrere Millionen an Vermögen des ehemaligen Tennisspielers ausfindig gemacht haben. Angeblich habe der Insolvenzverwalter Konten von Becker im Steuerparadies Guernsey und in Belgien entdeckte. Dort sollen etwa 1,7 Mio. Euro deponiert gewesen sein. Außerdem wird Boris Becker vorgeworfen, einige Immobilien in Deutschland und England nicht fristgerecht gemeldet zu haben. Auch dies wird in das Strafverfahren miteinbezogen, das auch die Scheidung von Noch-Ehefrau Lilly (44) offenbar verzögert.
Durch die Vorwürfe in dem Strafverfahren könnte Boris Becker im schlimmsten Fall sogar eine Haftstrafe drohen. Im Extremfall könnte der Tennisspieler bis zu 7 Jahren hinter schwedischen Gardinen wandern. Am 24. September ist der 1. Verhandlungstermin am Strafgericht in Westminster angesetzt. Becker werden insgesamt
19 Insolvenzvergehen vorgeworfen. Anscheinend soll Becker in dem gegen ihn laufenden Insolvenzverfahren nicht ausreichend mit den Behörden kooperiert haben. Dies ist auch für Noch-Ehefrau Lilly Becker eine schlechte Nachricht. Wie aus dem Umfeld der ehemaligen Frau an der Seite des Tennisspielers zu hören ist, soll Lilly “extrem verärgert” über das Verhalten von Boris sein. Denn solange das Insolvenzvefahren läuft, kann es nicht abgeschlossen werden. Normalerweise ist man in England 1 Jahr nach der Eröffnung schuldenfrei. Bei Becker wäre dies eigentlich im Juni 2018 der Fall gewesen. Da er sich jedoch mit dem Insolvenzverwalter überworfen hat und sogar Klage gegen diesen eingereicht hat, wurde bisher noch nicht mit der Restschuldbefreiung begonnen. Im Augenblick werden rund 60 % von Beckers monatlichem Einkommen gepfändet.
Die Pfändung hat natürlich auch Einfluss auf die Höhe der monatlichen Unterhaltszahlung an seine Ex-Frau Lilly. Durch die Pfändung verringert sich automatisch auch die Höhe des Unterhaltsanspruchs. Obwohl auch für Lilly Becker interessant sein dürfte, wie hoch die Summe des nicht gemeldeten Vermögens ihres Ex-Mannes ist, will sie vorerst keine weiteren rechtlichen Schritte einleiten. Durch das Strafverfahren wird sich aber das Scheidungsverfahren weiter verzögern. Zunächst wollen Lillys Anwälte abwarten, um welche Summen es im Strafverfahren geht und ob dabei eventuell weitere Geldquellen des ehemaligen Tennisspielers bekannt werden. Eigentlich war geplant das Scheidungsverfahren des Paares spätestens Ende September abzuschließen.