Wie jetzt bekannt wird, soll in der Nacht von Sonntag auf Montag eine Drohne oder einen Hubschrauber eine Basis der russischen Söldnergruppe Wagner angegriffen haben. Bisher gibt es keine Hinweise darauf, wer für diesen Angriff verantwortlich ist. Steht es in Verbindung mit dem Ukraine-Krieg?
Die Regierung der Zentralafrikanischen Republik hat in einer offiziellen Pressemitteilung bestätigt, dass es in der Nacht zum Montag zu einem Angriff auf dem Gebiet des Landes gekommen sei. Dabei sollen Bomben über einer Baumwollfabrik in der Stadt Bossangoa im Osten des Landes abgeworfen worden sein. Das attackierte Gebäude habe als Militärbasis gedient. Bei dem Angriff sei ein erheblicher Sachschaden entstanden, von den Soldaten der nationalen Armee des Landes betroffen seien, aber auch verbündete Soldaten, die an der Seite der regulären Truppen kämpfen. Damit sind russische Söldner der Sicherheitsfirma Wagner gemeint, die vom Kreml für besonders schmutzige Aufträge in aller Welt eingesetzt werden. Offiziell sollen die Kämpfer der Wagner-Gruppe erst vor wenigen Tagen in der Baumwollfabrik untergebracht worden sein. Wie viele Tote und Verletzte es gegeben hat, dazu machte die Regierung der Zentralafrikanischen Republik keine Angaben. Der Angriff soll von einem Flugobjekt ausgeführt worden sein, das aus dem Norden kommend über die Grenze geflogen sei, um die Baumwollfabrik zu attackieren. Eine Untersuchung des Vorfalls durch die Regierung wurde angekündigt.
Die vor Ort lebenden Einwohner hatten berichtet, dass die russischen Söldner nach dem Angriff Schüsse in die Luft abgegeben haben, um ihrer Wut über den Angriff Ausdruck zu verleihen. Augenzeugen berichten, dass das attackierende Flugobjekt kaum Lärm verursacht und auch seine Positionslichter abgeschaltet habe. Insgesamt sollen 4 Bomben auf die Fabrik abgeworfen worden sein. Angeblich hätten die Bomben Nägel und andere Schrapnelle enthalten, bestätigen die Anwohner. Vor Ort verdächtigt man neben den Franzosen auch die Ukraine, will aber auch einen Angriff durch den Sudan oder das nördliche Nachbarland Tschad nicht ausschließen. Sogar die Ausweitung des lokalen Konflikts sei möglich, denn die Zentralafrikanische Republik war einst eine französische Kolonie, bis im Jahr 2013 Ex-Präsident Francois Bosize gestürzt worden war. 2018 hatte der jetzige Präsident Faustine Touadera Söldner der russischen Wagner-Gruppe ins Land geholt, die die eigene Armee ausbilden und beraten soll. Allerdings sollen die Russen vor Ort aktiv gegen die Rebellen kämpfen und dabei grausame Menschenrechtsverletzungen begehen. Vor 2 Wochen hatte der russische Präsident Wladimir Putin versprochen, dem Land mit humanitären Hilfslieferungen zu helfen. In der Zentralafrikanischen Republik sind auch Soldaten der UNO im Einsatz, deren Anwesenheit den Russen jedoch ein Dorn im Auge sind. Man muss also nun hoffen, dass dieser Angriff den Konflikt vor Ort nicht noch weiter anheizt.