Experten zeigen sich besorgt, dass der Bodensee in diesem Sommer einen besorgniserregend niedrigen Wasserstand erreichen könnte. Denn die aktuelle Situation deutet darauf hin, dass dem See in diesem Jahr deutlich weniger Wasser zufließen wird als normal – dies ist gleich aus mehreren Gründen bedohlich:
Vor allem bei den Behörden in Baden-Württemberg machen sich Sorgenfalten breit. Lediglich ein Szenario könnte dafür sorgen, dass die befürchtete Wasserknappheit im Sommer 2023 noch vermieden werden kann. Schon im vergangenen Sommer war ein Teil des Sees ziemlich ausgetrocknet. Durch den niedrigen Wasserspiegel lagen Uferbereiche trocken, die normalerweise unter Wasser liegen. Damals mussten die Schiffahrtswege eingegrenzt werden und zahlreiche Bootsliegeplätze konnten nicht mehr genutzt werden. In diesem Sommer soll die Situation sogar gegebenenfalls noch dramatischer werden. Nach Meinung der Experten sollen besonders die Region Lindau, Friedrichshafen und Konstanz von der möglichen Wasserknappheit betroffen sein. Ausgelöst werden diese Probleme, durch die deutlich zu geringen Schneemengen, die in diesem Winter in den deutschen Alpen gefallen sind. Durch die geringen Mengen an Schnee wird der Effekt der alpinen Schneeschmelze in diesem Jahr lediglich zu einem unterdurchschnittlichen Anstieg Seespiegels führen, gibt die Hochwasservorhersagezentrale in Baden-Württemberg zu bedenken.
Wie die Experten bestätigen, habe die Menge des Schmelzwassers einen großen Einfluss auf den Wasserstandspegel des Bodensees. Eigentlich trägt das Schmelzwasser dazu bei, dass der Wasserstand des Sees sowohl im Frühling als auch im Sommer noch erhöht wird. Bei einer unregelmäßigen Schneeschmelze, wie man sie in diesem Jahr beobachtet hat, steigt der Wasserspiegel zunächst stark an und fällt dann allerdings auch ziemlich stark wieder ab. In den letzten Jahren hatte der See so immer weniger Schmelzwasser zugeführt bekommen, was zu einer sichtbaren Senkung des Wasserspiegels geführt hatte. Lediglich ergiebigen Niederschläge in Baden-Württemberg im Verlauf des Sommers könnten dieses Szenario noch verhindern. Ansonsten müssten die Anwohner rund um die Bodensee in diesem Sommer erneut mit schweren Beeinträchtigungen rechnen.
