Zum 75. Geburtstag der Legende
“One love, one world, one destiny” – dieses berühmte Zitat von Bob Marley (1945-1981) wird wohl immer aktuell bleiben. Genauso wie seine Musik: Denn die Reggae-Ikone gehört weiterhin zu den Topverdienern. Im letzten Jahr landete er auf Platz fünf der Liste der reichsten toten Stars des “Forbes”-Magazins. Marley verdient demnach jährlich 20 Millionen US-Dollar. Für diese Einnahmen sorgen die hohen Streaming-Zahlen seiner immer noch allgegenwärtigen Musik und der Verkauf seiner “House of Marley”-Produkte – unter dieser Marke werden unter anderem nachhaltig produzierte Kopfhörer, Lautsprecher und Plattenspieler vertrieben.
Man kann Bob Marley zu Recht den “King des Reggae” nennen. Kaum ein anderer hat die Musikrichtung so stark geprägt wie er. Unvergessen sind Songs wie “No Woman, No Cry” (1974), “Redemption Song” (1980) oder “Get Up, Stand Up” (1973). Fans verehren ihn bis heute für seine Musik und Songtexte. Bob Marley bleibt eine Symbolfigur für die Kritik an sozialen und politischen Missständen und für die Religion der Rastafari.
Sein musikalisches Erbe lebt zum Teil in seinen Kindern weiter. Denn die meisten von ihnen sind ebenfalls Reggae-Musiker geworden. Zwölf hat Marley offiziell anerkannt: Makeda (38), Damian (41), Ky-Mani (43), Julian (44), Stephanie (45), Stephen (47), Rohan (47), Karen (47), Robbie (47), Ziggy (51), Cedella (52) und Sharon (55). Marleys Kinder, die er mit Ehefrau Rita (73) hatte, gründeten sogar eine eigene Reggaeband unter dem Namen Ziggy Marley and the Melody Makers. Seine anderen Söhne und Töchter stammen von sieben anderen Frauen.
Bob Marley ist nicht nur bekannt für seine Musik und seinen Glauben, sondern auch für die herben Schicksalsschläge seines Lebens. 1976 wurde Marley Opfer eines Mordanschlags: Unbekannte drangen in sein Haus ein und schossen auf den Musiker, seine Frau Rita und seinen Manager Don Taylor (1943-1999). Die Hintergründe dieser tragischen Tat wurden nie aufgeklärt.
Ein Arzt diagnostizierte ein Melanom am großen Zeh, schwarzer Hautkrebs. Bob Marley entschied sich aufgrund seines Glaubens gegen die empfohlene Amputation, der Krebs breitete sich in seinem ganzen Körper aus. 1980 brach er schließlich beim Joggen im Central Park in New York zusammen. Sein letztes Konzert gab er im September desselben Jahres in Pittsburgh (Pennsylvania). Als es ihm immer schlechter ging, suchte er den deutschen Arzt Josef Issels (1907-1998) auf, dessen Therapiekonzept bei Krebserkrankungen bis heute umstritten ist.
Sterben wollte Bob Marley in seiner Heimat Jamaika. Er schaffte es jedoch nicht mehr rechtzeitig dorthin. Bei einem Zwischenstopp seines Flugs in Florida musste er in ein Krankenhaus in Miami gebracht werden – Marley war zu schwach, um weiterzureisen. Noch am selben Tag, dem 11. Mai 1981, verstarb er dort im Alter von 36 Jahren an seiner Krebserkrankung.
Sein Sarg wurde in seinen kleinen Geburtsort Nine Miles im Landesinnern von Jamaika überführt, wo man bis heute sein Geburtshaus und sein Grab im Bob Marley Mausoleum besuchen kann. Er soll dort mit einer Bibel, seiner roten Gitarre, einem Marihuana-Zweig und einem besonderen Ring von Haile Selassie (1892-1975) bestattet worden sein. Haile Selassie war der letzte Kaiser Äthiopiens und regierte bis 1974. Die Rastafari verehren ihn bis heute als den wiedergekehrten Messias.
Die Feierlichkeiten zu Bob Marleys 75. Geburtstag begannen bereits im Januar. Im Rahmen der Grammy-Verleihung am 26. Januar wurde das The One Love Hotel in West Hollywood eröffnet. Dort gaben in den ersten Tagen zahlreiche Musiker Konzerte zu Ehren Marleys, darunter Bishop Briggs (27), Jessie Reyez (28) sowie Bob Marleys Enkel Skip (23) und sein Sohn Julian.
“Papas Botschaft war schon immer die der Liebe und Einheit. Für die vergangenen Jahrzehnte und noch kommenden Generationen dient seine Musik dazu, eine Inspiration auf der ganzen Welt zu sein”, sagte Tochter Cedella in einer Ankündigung von Bob Marleys Label Universal Music, das anlässlich des Geburtstags eine Konzertwoche veranstaltet. Deren Zweck sei, “die Kraft seiner Musik und alles, wofür er stand, zu feiern und sich daran zu erinnern”. Am Tag vor seinem Geburtstag wurde außerdem ein offizielles Video zu seinem Hit “Redemption Song” veröffentlicht.
(tae/spot)