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BMW und Mercedes beteiligen sich an Schnellladesäulen-Allianz

Die deutschen Autobauer Mercedes-Benz und BMW wollen gemeinsam mit fünf weiteren Herstellern ein Schnellladesäulennetz für Elektroautos in den USA und Kanada aufbauen. Wie Mercedes-Benz und BMW am Mittwoch in Stuttgart und München mitteilten, sollen im Rahmen des Joint Ventures mindestens 30.000 Stationen in städtischen Ballungszentren und an Autobahnen entstehen. Die ersten sollen 2024 in den USA eröffnen.

Ebenfalls beteiligt sind der US-Autobauer GM, die südkoreanischen Hersteller Hyundai und Kia, Honda aus Japan sowie der internationale Stellantis-Konzern, zu dem unter anderem die Marken Peugeot, Fiat und Chrysler, Dodge und Opel gehören. Die Ladestationen sollen demnach für Elektroautos aller Hersteller zugänglich sein und mit Anschlüssen der beiden Industriestandards CCS und NACS ausgerüstet werden. Angaben zu den Investitionskosten machten die teilnehmenden Unternehmen nicht.

BMW-Vorstandschef Oliver Zipse erklärte, Nordamerika sei "einer der weltweit wichtigsten Automobilmärkte" und habe das "Potenzial, eine führende Rolle in der Elektromobilität einzunehmen". Die Verfügbarkeit von Schnellladestationen sei "eine der zentralen Voraussetzungen" dafür.

Mercedes-Chef Ola Källenius verwies auf den Zusammenhang mit dem Kampf gegen den Klimawandel. Der Umstieg auf Elektroautos müsse beschleunigt werden, erklärte er. Eine "entscheidende Rolle" dabei sei das Laden.

Nach Angaben der beteiligten Unternehmen dürften Elektrofahrzeuge bis 2030 voraussichtlich die Hälfte des gesamten Autoabsatzes in den USA ausmachen. Dementsprechend wichtig sei der Ausbau einer entsprechenden Ladeinfrastruktur, hieß es. Aktuell gebe es in den USA nach Angaben der Regierung rund 32.000 öffentlich zugängliche Schnellladestationen.

Jüngst hatte der US-Elektroautobauer Tesla begonnen, sein Netzwerk von Schnellladesäulen in den USA für andere Hersteller zu öffnen. Der von Milliardär Elon Musk geführte Konzern schloss entsprechende Verträge mit GM und Ford ab. Teslas Netzwerk basiert auf dem konzerneigenen Anschlussstandard NACS. Das befeuerte auch Spekulationen, dass sich die Tesla-Anschlüsse am Ende als industrieweiter Standard etablieren.

Dies wiederum könnte Teslas Ladesäulenetz eine Art Vormachtstellung in Nordamerika bescheren, der Börsenkurs des Unternehmens stieg nach der Bekanntgabe der Verträge bereits stark. Andere Autohersteller mit ambitionierten US-Elektroautoprogrammen wie VW und Hyundai setzen dagegen weiterhin auf den rivalisierenden Anschlussstandard CCS.

bro/oer