Die jüngsten Vorhersagen des europäischen Wettermodells ECMWF sorgten für Aufsehen: Schneehöhen von bis zu einem Meter in den Mittelgebirgen wurden angekündigt, Schnee bis in die Tieflagen soll kommen, doch jetzt überraschen neue Vorhersagen:
Doch wie Meteorologe Dominik Jung von wetter.net erklärt, bleiben diese Prognosen weit hinter der Realität zurück. "Das ECMWF ist für präzise Wetterprognosen bekannt, aber bei der Berechnung von Schneehöhen oft unzuverlässig“, betont Jung. Das Problem liege in fehlerhaften Annahmen zur Bildung von Schneedecken, ein bekanntes Defizit des Modells. So hätten die Berechnungen zwar bis zu 100 cm Schnee vorausgesagt, tatsächlich seien vielerorts aber nur 10 bis 20 cm zu erwarten. Besonders in den westlichen und nördlichen Mittelgebirgen werde es kaum mehr als vereinzelte Schneeflecken geben.
Ein angekündigter Sturm am Nikolaustag sowie am Samstag, dem 7. Dezember, markiert den Übergang zu kühlerem Wetter. Doch statt eines "Mega-Wintereinbruchs“ bleibt der Schnee vielerorts aus. Lediglich in den südlichen und östlichen Mittelgebirgen könnten bis zu 20 cm Neuschnee fallen. Im Westen und im Flachland hingegen sind keine nennenswerten Schneefälle zu erwarten. Die oft für heftige Schneemengen bekannte Vb-Wetterlage wird sich diesmal deutlich abgeschwächt zeigen. Damit fällt der erhoffte Wintereinbruch für Wintersportler enttäuschend aus.
Während die Enttäuschung bei Wintersportfans groß sein dürfte, können sich Autofahrer und Winterdienste über die ausbleibenden Schneemassen freuen. Straßen und Wege bleiben weitgehend frei, und das winterliche Chaos bleibt aus. Die Entwicklungen zeigen erneut, dass vorsichtige Wetterprognosen oft realistischer sind als reißerische Vorhersagen. Der erwartete Wintereinbruch mag ausgeblieben sein, doch für den Alltag bedeutet dies vor allem Entspannung.