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Blamage für Putin – Selbst russische Medien verspotten den Kreml-Chef für diesen skurrilen Auftritt

Ein Auftritt beim Wirtschaftsforum in Sankt Petersburg ist für den russischen Präsidenten Wladimir Putin wohl nur suboptimal gelaufen. Denn diesmal wurde Putins Rede selbst von staatstreuen Journalisten kritisiert. Selbst in Russland glauben viele Experten, dass sich Putin konsequent weigert, die durch die Sanktionen des Westens entstandene Realität anzuerkennen – kann dieser Umschwung Putin stürzen?

Russische Journalisten kritisieren Wladimir Putin

Bei einem Wirtschaftsforum in Sankt Petersburg hatte sich Putin zur aktuellen Lage Russlands geäußert. Und da gibt es laut Putin keinerlei Probleme. Diese Sichtweise war dann selbst der kremlfreundlichen Zeitung “Moskowski Komsomolez” ein wenig zu surreal. “Kurz gesagt, Russland schafft keine Weltprobleme, sondern löst sie. Und in Russland selbst wird alles tipptopp sein – so sieht die Lage aus der ‘Höhe der Kremltürme’ aus. Mal sehen, wie es bis zum nächsten St. Petersburger Wirtschaftsforum aussieht”, hieß es in dem Kommentar der russischen Zeitung nach Putins Rede. Vor allem hatten die Zuschauer gehofft zu erfahren, wie Putin zukünftig mit den westlichen Sanktionen umzugehen gedenke. Doch von Putin kamen dann nur Propaganda-Floskeln, insgesamt ein ziemlich blutleerer Auftritt Putins, obwohl die präsidiale Rede noch groß angekündigt worden war. Doch außer Propaganda-Floskeln hatte Putin nichts zu bieten.

Putin scheint den ernst der Lage nicht zu verstehen

Die Zuhörer zeigten sich vor allem enttäuscht, dass Putin offenbar keine Ansätze zur Lösung für zahlreiche durch die westlichen Sanktionen entstandenen Probleme bieten konnte. Denn Putin hatte weder Lösungen für die rasante Inflation, die stark steigende Verschuldung oder die geradezu besorgniserregende Umweltverschmutzung durch den ukrainischen Angriffskrieg parat. Experten warfen Putin gar vor, dieser habe sich in ein “Paralleluniversum” geflüchtet. Dies schrieben sie der Tatsache zu, dass es Putin angesichts der ganzen Propaganda der letzten Monate ziemlich schwer fallen dürfte zwischen Propaganda und Realität zu unterscheiden. Offenbar ist Putin tatsächlich der Meinung, dass sich der Westen mit den gegen Russland erhobenen Sanktionen selbst schaden wird. Ein Punkt, der bei den anwesenden Wirtschaftsexperten geradezu spöttisch belächelt wurde. Zudem schienen auch wesentlich weniger Personen erschienen zu sein als erwartet. Putins Lieblingsblatt “Komsomolskaja Prawda” jedenfalls erwähnt in ihrem Bericht auffällig eine große Anzahl freier Plätze in den Stuhlreihen. Man darf durchaus gespannt sein, wie Putin auf den Spott in den kremlnahen Zeitungen reagieren wird.

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