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Blackout im Winter? Wie schlimm wird die Energiekrise in Deutschland? – Droht wirklich ein Ausfall der Stromversorgung?

Im Augenblick wird alles getan, um eine drohende Energiekrise im kommenden Winter zu vermeiden. Doch schon jetzt ist klar, dass dieses Thema für Deutschland zu einer Zerreißprobe werden könnte. Schon seit Monaten warnen verschiedene Politiker vor der reellen Gefahr eines Blackouts. Nach ihrer Auffassung drohen teilweise oder sogar flächendeckende Stromausfälle. Sind diese Szenarien realistisch, oder handelt es sich lediglich um Panikmache?

Drohen im Winter tatsächlich Stromausfälle?

Sollte es tatsächlich zu großflächigen Stromausfällen kommen, hätte dies großen Einfluss auf das alltägliche Leben. Denn dann würden nicht nur Haushaltsgeräte, Licht oder Telefon nicht mehr funktionieren, sondern es wären auch zum Beispiel elektronische Türen, Kassen oder Geldautomaten betroffen. Dies würde dazu führen, das es auch zu Ausfällen von Zügen oder Flugzeugen käme. Die Krankenhäuser in Deutschland müssten dann mit Notstromaggregat betrieben werden. Allerdings würde so höchstens 50 Prozent des Stroms produziert werden. Dann könnten die Ärzte in den Kliniken nur noch Notfälle behandeln. Und es gibt tatsächlich Experten, die einen solchen längerfristigen Stromausfall für möglich halten. Unter anderem Wolfram Geier, Risikoexperte im Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe, zählt einen Blackout zu einem der größten Risiken für Deutschland. Doch offenbar werden Blackouts eigentlich nicht ausgelöst, weil zu wenig Strom im System ist, wie Energie-Experte Christoph Maurer erklärt. Die Gefahr auf einen Blackout sei durch Unwetter, technische Störungen oder Sabotagen bedeutend höher.

Experte bezeichnet Sorgen vor Blackout als Panikmache

Aus diesem Grund kommt Maurer auch zu dem Schluss, dass die Diskussionen um einen Blackout eher Panikmache seien. Zwar könne man ein solches Ereignis nie explizit ausschließen, doch angesichts der Situation im Herbst und Winter, stuft Maurer einen Blackout nicht als primäre Besorgnis ein. Allerdings rechnet der Experte damit, das es tatsächlich zu temporären rotierenden Abschaltungen des Stroms kommen könnte. Um die Energiebelieferung in Deutschland zu sichern müssten mindestens 60 Gigawatt Energie produziert werden. Aktuell produzieren die Kraftwerke in Deutschland 80 Gigawatt. Zudem verfügt das deutsche Stromnetz über Reserven. Sollte es notwendig sein, könnten Atomkraftwerke weiterarbeiten, deren Abschaltung eigentlich zum Jahresende beschlossen ist. Trotzdem ruft Maurer auch die Verbraucher in Deutschland zum Stromsparen auf, um einen Beitrag zur Entlastung des Stromsystems zu leisten.

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