Nachdem TCL in diesem Jahr bereits ein Smartphone mit Hardware-Tastatur vorgestellt hatte, scheinen sie das Alleinstellungsmerkmal mit dem Blackberry Key2 LE endlich auch in die Mittelklasse bringen zu wollen.
Intern kam die Diskussion bei uns noch vor einigen Tagen auf, nachdem Optiemus (neben TCL ein weiterer Partner, der Smartphones mit Blackberry-Software und -Namen produzieren darf) seine beiden Blackberry Evolve-Modelle für den indischen Markt vorgestellt hatte: Braucht es überhaupt Blackberry-Smartphones ohne Hardware-Tastatur?
Es ist schließlich gerade diese Hardware-Komponente die gleichzeitig an den Ruhm und die Gewohnheiten vergangener Zeiten anküpft wie auch ein Alleinstellungsmerkmal in einem ansonsten hoffnungslos überlaufenen Markt darstellt. Der für die beiden Evolve-Modelle ausgewählte Slogan “Yes, It’s A Blackberry.” wirkt in dieser Hinsicht schon fast einsichtig – ohne physische Tastatur lassen sich die beiden Modelle kaum von jedem anderen X-beliebigen Android-Smartphone unterscheiden.
Wesentlich interessanter als die Evolve-Modelle, die es wohl ohnehin nicht nach Europa schaffen werden, sind daher die Informationen, die Android Police zum Blackberry Key2 LE aufgetrieben hat. Dabei handelt es sich nicht nur dem Namen nach um eine (Budget-)Variante des aktuellen Blackberry Key2, sondern Parallelen lassen sich auch in puncto Design und Ausstattung entdecken.
Am wichtigsten ist dabei, dass auch das LE-Modell augenscheinlich auf eine physische Tastatur setzt, die dauerhaft unterhalb des Displays präsent ist und die gewohnte Tastenanordnung bietet. Auch einen in die Leertaste integrierten Fingerabdrucksensor sowie den neu eingeführten Shortcut-Key scheint man zu verbauen, die Trackpad-Funktionalität soll aber wohl entfallen. Nachdem die Tastatur einigen Platz beanspricht, nimmt das LC-Display selbst nach heutigen Standards vergleichsweise schmale 4.5 Zoll in der Diagonale ein und bietet wie schon beim großen Bruder eine Auflösung von 1080 x 1620 Pixeln. Auch Gewicht und Dimensionen der beiden Smartphones unterscheiden sich nur im Detail.
Abstriche wird man bei der Akkukapazität (3000 statt 3500mAh), RAM und Speicher (4GB und 32/64GB) sowie der rückseitigen Dual-Cam (13 und 5 Megapixel) hinnehmen müssen. Statt dem jüngst mit einem Nachfolger versehenenen Qualcomm Snapdragon 660 kommt der Snapdragon 636 zum Einsatz, dessen acht Kerne mit bis zu 1.8GHz takten und von einer Adreno 509 GPU begleitet werden.
Noch keine Informationen liegen zu Preis und Verfügbarkeit vor, wobei gerade ersteres aber wohl von entscheidender Bedeutung für den Erfolg des LE-Modells sein dürfte. Für das Blackberry Key2 verlangt TCL stolze 639 Euro, das Blackberry Key2 LE sollte von der bisher bekannten Ausstattung ausgehend deutlich darunter liegen. Tut es das nicht, werden Interessenten wohl einfach zum Vorjahresmodell (dem KeyOne) greifen, das schon für rund 300 Euro zu haben ist und ebenfalls das Blackberry-Alleinstellungsmerkmal einer Hardware-Tastatur bieten kann.